Forschungsprojekt: EnAIble: Gestaltung eines inklusiven Arbeitsplatzes

mit KI-Assistenz zur Qualitätskontrolle

Projektziel

Das Ziel des Projektes EnAIble ist die Gestaltung und Entwicklung eines inklusiven Arbeitsplatzes mit sog. KI-Assistenz zur Qualitätskontrolle. Dieser Arbeitsplatz soll Menschen mit Behinderung befähigen, in ihrem Arbeitsumfeld mehr Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig werden sie im Umgang mit modernen Lösungen geschult und können aktiv an deren Gestaltung mitwirken.

Projektbeschreibung

Kontext

Der Einsatz von sog. Künstlicher Intelligenz und intelligenter Assistenzsoftware beeinflusst zunehmend den Arbeitsalltag in allen Branchen und Sektoren. Laut einer aktuellen Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) werden in entwickelten Volkswirtschaften wie Deutschland rund 60% aller Arbeitsplätze betroffen sein. Dies führt zu einer Transformation der Arbeitsprozesse. Dabei werden nur selten gezielt die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen betrachtet und erforscht. Die Digitalisierung und der Einsatz von intelligenten Assistenzsystemen können aber durchaus als Chance verstanden werden, um Hürden im Arbeitsumfeld zu überwinden. Dabei kann sich der bewusste Fokus auf Inklusivität vielfältig in der entwickelten Lösung widerspiegeln. Neben einer intuitiven Gestaltung der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine kommen noch weitere Aspekte hinzu, wie beispielsweise der bewusste Verzicht auf Datenspeicherung, um ein gefürchtetes Überwachen der Arbeitsleistung zu verhindern.

Fragestellung

Im Mittelpunkt des Projektes steht die Entwicklung eines inklusiven Arbeitsplatzes mit KI-Assistenz zur Qualitätskontrolle von Schraubensets. Wie kann ein solcher Arbeitsplatz möglichst inklusiv gestaltet werden? Wie kann die Hard- und Software entsprechend umgesetzt werden? Wie verändert sich durch die entwickelte Lösung der Arbeitsalltag der Bedienenden? Was ist besonders wichtig, damit das System der Befähigung dient? Wie lassen sich die Ergebnisse auf weitere Arbeitsplätze und Assistenzsysteme übertragen? Die Erkenntnisse sollen sich im entwickelten Arbeitsplatz widerspiegeln und als Beispiel für die Gestaltung inklusiver Arbeitsplätze in der Produktion dienen - auch über die konkrete Werkstatt hinaus, um Menschen mit Behinderung im Arbeitsumfeld zu befähigen.

Untersuchungsmethoden

Das Praxisprojekt wird in einer Montageabteilung bei einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung realisiert. Dies stellt sicher, dass schon im laufenden Projekt erste Ergebnisse unter realen Bedingungen erprobt und unter Einbeziehung von User-Feedback weiterentwickelt werden können. Zu Beginn des Projektes werden die Anforderungen an den Arbeitsplatz zur Qualitätskontrolle durch alle beteiligten Akteure (Bedienende, Gruppenleiter, Betriebsrat, …) definiert und ein Konzept für Schulungen entwickelt. Anschließend erfolgt die technische Umsetzung, die den Aufbau des Arbeitsplatzes und die Entwicklung des KI-Assistenzsystems basierend auf Computer-Vision beinhaltet. Der Code der Computer-Vision Lösung wird abschließend open source zur Verfügung gestellt und der Aufbau des Arbeitsplatzes veröffentlicht.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Prof. Dr. Frank Schirmeier
Hochschule der angewandten Wissenschaften Kempten Institut für Datenoptimierte Fertigung

Bearbeitung

Anja Limmer
Hochschule der angewandten Wissenschaften Kempten Institut für Datenoptimierte Fertigung

Thomas Jung
Hochschule der angewandten Wissenschaften Kempten Institut für Datenoptimierte Fertigung

Kooperationspartner

Dr. Martin Beckmann
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Bundesverwaltung
Ressort 1 Politik und Planung

Kontakt

Dr. Manuela Maschke
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung

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