Quelle: HBS
Service aktuellLABOR.A 24: Wie wir Lücken schließen wollen
Die Ergebnisse der Landtagswahlen bestätigten den Trend der Europawahl und zeigen unter anderem, wie stark die „sozial-ökologische Transformation“ herausgefordert ist. An den vielen Spannungsfeldern und Rissen soll auf unserer LABOR.A® gearbeitet und so geholfen werden, diese Lücken zu schließen, erklärt Christina Schildmann.
[09.09.2024]
Jedes Jahr veranstalten wir in Berlin die LABOR.A® – unsere hybride Plattformveranstaltung für die Arbeit der Zukunft. Noch nie fand sie in politisch so unruhigen Zeiten statt. Die Landtagswahl in Brandenburg liegt vor uns, zwei Landtagswahlen liegen hinter uns: In Thüringen holte die AfD 32,8 Prozent, in Sachsen 30,6 Prozent. Auch wenn diese Ergebnisse den Trend der Europawahl nur bestätigt haben, sind sie deshalb nicht weniger verstörend.
Die Deutung der Ursachen ist in vollem Gange. Ein Grund, der bislang eher selten genannt wird, ist vielleicht mit dem Begriff „Transformationsschmerz“ am besten beschrieben. Die Wahlen in Ostdeutschland sind aus meiner Sicht ein Gradmesser dafür, wie stark das Projekt „sozial-ökologische Transformation“ herausgefordert ist und wie sehr es auf der Kippe steht.
Auch wenn sich in beiden Landtagswahlkämpfen an der Oberfläche alles um die Themen Migration, Ukraine-Krieg und Stationierung von Mittelstreckenraketen drehte, so spielte in den Unterströmungen der politischen Debatte die Klimakrise und der dadurch nötige ökologische Umbau der Wirtschaft durchaus eine Rolle. Mit der AfD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) konnten die beiden Parteien besonders erfolgreich mobilisieren, die die Transformation stoppen (AfD) oder zumindest stark verlangsamen wollen (BSW). Sie versprechen – scheinbare – Entlastung für diejenigen, die besonders unter Veränderungsstress und Ungewissheit leiden, und die darum sehr empfänglich sind für die Stimmen, die ihnen zurufen: „Es muss sich gar nichts ändern.“
Wie ist es nun also bestellt um die Zukunft des Projektes „sozial-ökologische Transformation“? In der Hans-Böckler-Stiftung arbeiten wir daran, zu zeigen, wie es gelingen kann, aber auch, wo die Spannungsfelder und Risse sind. Das tun wir mit wissenschaftlicher Forschung – und im Rahmen von Veranstaltungen wie der LABOR.A®.
„Fill the gap“ lautet das Motto der diesjährigen LABOR.A®. Als die für die Veranstaltung zuständigen Kolleginnen in der Forschungsstelle „Arbeit der Zukunft“ das Motto Anfang des Jahres im Rahmen des „Call for Participation“ festlegten, war noch nicht absehbar, wie groß die Lücken heute, im September, sein würden. Auch die Anzahl der Leerstellen war noch nicht klar ersichtlich: Kommunikationslücken, Vertrauenslücken, Finanzlücken, und vor allem: Lücken in der Zuversicht.
Auf der LABOR.A® wollen wir daran arbeiten, Lücken zu schließen – insbesondere die des Wissens und der Zuversicht. Das tun wir auf drei prominent besetzten Panels und in 30 Sessions. Sieben davon befassen sich konkret mit der Transformation in Ostdeutschland.
Ich freue mich über alle, die dabei sind, um uns dabei zu helfen, die Lücken mit Lösungen zu füllen.
Christina Schildmann leitet die Forschungsförderung der Hans-Böckler-Stiftung.
Weitere Informationen
Anmeldung und Programm LABOR.A
Podcast: Hat das Projekt „sozial-ökologische Transformation“ eine Zukunft?
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