Quelle: HBS
Service aktuell1. Mai 2023: Ungebrochen solidarisch
Die Gewerkschaften erweisen sich in diesen krisenhaften Zeiten einmal mehr als Stabilitätsanker, schreibt unsere Geschäftsführerin Claudia Bogedan. Denn sie setzen sich spürbar für sozialen Ausgleich ein.
[1.5.2023]
„Ungebrochen solidarisch“ - so lautet das Motto des Deutschen Gewerkschaftsbunds an diesem 1. Mai. Denn es sind die Gewerkschaften, die sich derzeit in einer Gesellschaft, die durch Krisen und Krieg zutiefst erschüttert ist, einmal mehr als Stabilitätsanker erweisen. Unsere Forschung zeigt: Seit Ausbruch der Pandemie und verschärft durch den Ukraine Krieg ist das Vertrauen vieler Erwerbstätiger in staatliche und gesellschaftliche Institutionen gesunken. Die Gewerkschaften haben aber wieder Vertrauen zurückgewonnen, und zwar in einem größeren Ausmaß als andere Institutionen.
Diese Entwicklung hat einen Grund: Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften haben sich in den vergangenen Monaten spür- und messbar eingemischt. Sie haben dazu beigetragen, dass im Betrieb, in der Tarifpolitik und auf staatlicher Ebene dafür Sorge getragen wurde, dass die Folgen der Inflation, die Energiekrise und der Wirtschaftseinbruch gebremst und abgefedert wurden. Sie haben für sozialen Ausgleich, Beschäftigungssicherung und den Zusammenhalt in der Gesellschaft gekämpft.
Die Hans-Böckler-Stiftung als Studien, Forschungs- und Mitbestimmungsförderungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes ist stolz, diese Arbeit zu unterstützen. Wir tun dies in der Überzeugung, dass die Demokratie, in der wir leben, keine Selbstverständlichkeit ist. Viele unserer Kolleg*innen rund um den Globus werden für diese Überzeugung in ihren Ländern verfolgt und ihr Leben ist bedroht. Der Kampf für gleiche Rechte und politische Teilhabe ist daher aufs Engste verknüpft mit der Geschichte des 1. Mai. Demokratie musste hart erkämpft werden und muss täglich mit Leben gefüllt werden. Ob dies möglich ist, hängt auch davon ab, unter welchen Bedingungen die Menschen arbeiten. Wie Erwerbsarbeit beschaffen sein muss, damit sie demokratieförderlich ist, das ist die Kernfrage der Arbeit der Hans-Böckler-Stiftung.
Wir sind sicher: Die Stärkung der Betriebsverfassung, der Unternehmensmitbestimmung und die Gestaltung einer Politik, die mit mehr Tarifbindung gute Arbeit sichert, sind die Garanten für Demokratie und Wohlstand in diesem Land. Dafür gehen wir am 1. Mai auf die Straße und dazu forschen, beraten und qualifizieren wir an jedem anderen Tag im Jahr!
Dr. Claudia Bogedan ist die Geschäftsführerin der Hans-Böckler-Stiftung.
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