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King in Chicago Magazin Mitbestimmung

Rätselhaftes Fundstück: King in Chicago

Ausgabe 04/2020

In den 1960er Jahren kommt es nicht nur in den Südstaaten der USA wegen der Diskriminierung der Afroamerikaner zu Protesten und Zusammenstößen. Auf eine besonders feindselige Stimmung trifft der schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King in Chicago. Von Marc von Lüpke

Die Anspannung ist den Personen auf dem Bild anzusehen. Im August 1966 ist die Situation in der US-Metropole Chicago aufgeheizt. Martin Luther King, Ikone der Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger, ist in die Stadt gekommen, um auf die miserable Wohnsituation der afroamerikanischen Einwohner aufmerksam zu machen. Auf diesem Foto ist er kniend in der Bildmitte zu sehen. Zusammen mit anderen Aktivisten wie seinem Mitarbeiter Andrew Young (rechts, stehend, im hellen Anzug), der später Bürgermeister von Atlanta werden sollte, demonstriert er im Stadtbezirk Southwest Side mit Gebeten und Gesang vor einem Immobilienbüro. Polizisten schirmen die Gruppe gegen erzürnte Weiße ab.

Martin Luther King will seine Ziele mit friedlichem Protest erreichen – doch die Gegenseite reagiert mit Gewalt. Am 5. August trifft ihn ein Stein, geworfen aus einer Menge von Weißen. King wird später sagen, dass ihm selbst im Süden der USA nicht derartig hasserfüllte Mobs begegnet seien.

Im Jahr 1955 hat Kings Aufstieg zum Vorkämpfer für die Bürgerrechte begonnen. Auslöser ist die Schwarze Rosa Parks, die in einem Bus in Montgomery, Alabama, nicht für einen Weißen aufstehen will. Damals herrscht im Süden Rassentrennung, Schwarze und Weiße werden in öffentlichen Einrichtungen getrennt. Unter Kings Führung boykottieren die schwarzen Einwohner Montgomerys bald die städtischen Busse. Nach mehr als einem Jahr erklärt der Oberste Gerichtshof in Washington, D.C., die Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln für verfassungswidrig. Das ist nur der Anfang: 1957 druckt das Time Magazin den Theologen auf das Cover, er wird das Gesicht der Bürgerrechtsbewegung, deren Ziele die Abschaffung von Rassentrennung und Diskriminierung sind. 

Es ist ein steiniger Weg, King wird immer wieder bedroht. Spätestens seit 1962, seiner „Traum“-Rede vor den Stufen des Lincoln Memorials und dem „Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit“ kennt ihn die ganze Welt. King verändert etwas. 1964 wird der Civil Rights Act verabschiedet; er beendet die Rassentrennung. Ein Jahr später folgt der Voting Rights Act, der die Benachteiligung von Minderheiten bei Wahlen verhindern soll. Am 4. Juli 1968 kommt es dann zur Tragödie: Martin Luther King wird von einem Attentäter erschossen.

Rätselfragen
Welcher US-Präsident verlieh dem Civil Rights Act von 1964 durch seine Unterschrift Gesetzeskraft?
In welchem Jahr wurde Rosa Parks die „Presidential Medal of Freedom“ verliehen?
Welcher Regisseur verfilmte 1997 das juristische Drama um das Sklavenschiff „La Amistad“ im 19. Jahrhundert?

Alle richtigen Einsendungen, die bis zum 1. Oktober 2020 bei uns eingehen, nehmen an einer Auslosung teil.

Preise
1. Preis: Gutschein der Büchergilde Gutenberg, Wert 100 Euro
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Auflösung der Rätselfragen 3/2020
Teufelsinsel
Palais Bourbon
Aristide Briand

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