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Frank Dembowski , 45, arbeitet als Kranführer bei der RAAB Baugesellschaft mbH & Co. KG in Ebensfeld/Oberfranken. Magazin Mitbestimmung

Von KARSTEN SCHÖNE: Herr über die Katze

Ausgabe 06/2018

Mein Arbeitsplatz Frank Dembowski, 45, arbeitet als Kranführer bei der RAAB Baugesellschaft GmbH & Co. KG in Ebensfeld/Oberfranken.

 

Von KARSTEN SCHÖNE

 

Vor zehn Jahren hat mein Arbeitgeber mich fest angestellt, nachdem ich mir selbst Fachkenntnisse angeeignet habe. Es ist in Deutschland nicht vorgeschrieben, einen Kranführerschein zu besitzen, um einen Kran zu fahren – aber ich wollte das so. Jetzt darf ich die Sicherheitsabnahme selbst machen.

 

Mein Kran ist auf einen Lkw aufgebaut. Er kann Lasten auf eine Höhe von 17 Meter heben. Die Ausladung, also die Länge des waagerechten Auslegers, beträgt 27 Meter.

 

Wie viel man heben kann, hängt davon ab, wie weit man die Ausladung beansprucht. Ziehe ich die Last nahe am Turm hoch, schaffe ich 6000 Kilogramm. Hängt die Last ganz vorn, sind es immer noch 1350 Kilogramm.

 

Beim Aufbau sorge ich dafür, dass der Untergrund stabil genug ist und der Kran in der Waage steht. Gesteuert wird er mit einer Bedieneinheit, die über Funk mit dem Gerät verbunden ist. Die beiden wichtigsten Knöpfe sind „Last hoch/runter“ und „Katze vor/zurück“. „Katze“ meint die Laufkatze, mit der ich den Lasthaken am Ausleger steuere.

 

Bei meinem Kran ist es nicht vorgesehen, dass ich oben in einer Kabine sitze. Aktuell sanieren wir ein Stauwehr am Main, das über 80 Jahre alt ist. Auf den meisten Baustellen legt der Polier fest, was gemacht wird, und ich arbeite auf Zuruf: Da braucht einer Schalungsmaterial, dort Eisenbinder, dort Zement. Bis zu zehn Leute wollen bedient werden.

 

Sicherheit wird großgeschrieben: Überschreite ich die Höchstlast, gibt es einen lauten Warnton. Wie eben, als ich versucht habe, einen Baumstamm aus dem Boden zu ziehen. Dabei kann man schwer abschätzen, wie viel Last anfällt. Dann heißt es, sofort lastenverringernde Maßnahmen einleiten: die Katze einfahren oder Gewicht reduzieren.

 

Im Sommer beginnt die Arbeit um sieben Uhr. Bei gutem Wetter arbeiten wir mindestens neun Stunden. Es ist auf dem Bau üblich, ein Arbeitszeitkonto aufzubauen, welches im Winter wieder reduziert werden kann.

 

Fotos: Karsten Schöne

 

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