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Daniel Hay I.M.U. Direktor Service aktuell

Böckler Konferenz 2024: Mitbestimmung – ein wertvoller Beitrag zur Stärkung der Demokratie

Wie sieht die Zukunft der Mitbestimmung aus? Am 12. und 13. Juni steht dieses Thema im Fokus der Böckler-Konferenz. Vorab haben wir mit Daniel Hay, Direktor des I.M.U., gesprochen, um einen Einblick in die Diskussion zu erhalten.

[07.06.2024]

Am 12. und 13. Juni veranstaltet das I.M.U. in Berlin die Böckler-Konferenz für Aufsichtsräte. Was macht diese Veranstaltung so besonders?

Als Arbeitnehmervertreter*in im Aufsichtsrat gewählt zu werden ist eine große Verantwortung und eine ehrenvolle Aufgabe dazu. Umso mehr Bedeutung haben fachlich tiefgehende Expertise und ein gutes Netzwerk in der Welt der Wirtschaft und Corporate Governance. Auf der Böckler-Konferenz organisieren wir die branchenübergreifende Begegnung von Arbeitnehmervertreter*innen, die von den gegenseitigen Erfahrungen profitieren können. An zwei Tagen bieten wir hochkarätig besetzte Paneldiskussionen und Workshops zur Qualifizierung in aktuellen Themen der Mitbestimmung und guter Unternehmensführung an.

Welche Themenschwerpunkte habt ihr gesetzt?

In diesem Jahr stehen in Teilen Deutschlands und der Europäischen Union richtungsweisende Wahlen an. Den Bürger*innen steht dann das Recht zu, eine politische Richtung für die nächsten Jahre vorzugeben und so mittelbar über die Geschicke des Wahlgebiets zu entscheiden. In mitbestimmten Unternehmen funktioniert das so ähnlich; Mitbestimmung macht die Beschäftigten zu Bürger*innen in der Wirtschaftswelt und lehrt von Beginn an demokratische Prinzipien.

Zentral wird daher die Diskussion mit den Teilnehmenden über die Verantwortung der Mitbestimmung für die Demokratie. Daneben wollen wir die fortschreitenden Veränderungen im System der Unternehmensführung sowie die Herausforderungen des Wirtschaftsstandorts Deutschland in den Fokus nehmen.

In der Podiumsdiskussion wird die Zukunft der Mitbestimmung thematisiert. Welche Bedeutung hat die Mitbestimmung in Unternehmen als Schlüssel zur Stärkung der gesellschaftlichen Demokratie? Welche Impulse erhofft ihr euch?

Wir freuen uns sehr, dass wir für die Diskussion dieser zentralen Fragen die Spitzen der drei größten deutschen Gewerkschaften gewinnen konnten und sind gespannt auf die Impulse von Christiane Benner, Andrea Kocsis und Michael Vassiliadis.

In meinen Augen leistet Mitbestimmung einen sehr wertvollen Beitrag zur Stärkung der Demokratie: Zuerst einmal unterscheidet sie Menschen nicht nach Herkunft oder Alter. Im Unternehmen und Betrieb sind Beschäftigte unabhängig davon wahlberechtigt und können Partizipation an Entscheidungen erleben. Wir wissen auch, dass Mitbestimmung die Herausforderungen der Transformation für die Beschäftigten begreifbar macht und soziale Härten abfedern kann. Darüber hinaus halte ich die Mitbestimmung insgesamt für eine entscheidende Stützstruktur der parlamentarischen Demokratie.

Der Bundesregierung und Europäischen Kommission sollte bereits im eigenen Interesse daran gelegen sein, demokratische Institutionen zu schützen, wenn die gesellschaftliche Demokratie in Frage gestellt wird. Auf Bundesebene appelliere ich daher nachdrücklich an die Ampelkoalition, endlich die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen zur Schließung von gesetzlichen Mitbestimmungslücken zu ergreifen.

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