Quelle: HBS
Böckler ImpulsArbeitswelt: Miteinander reden hilft
Wie lässt sich das Betriebsklima verbessern? Es kommt auf das „Geben und Nehmen“ an.
Niemand ist erfolgreich ohne die Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen. Deshalb ist es so wichtig, dass das Betriebsklima stimmt. Wie sich das Miteinander am Arbeitsplatz verbessern lässt, erläutern Edelgard Kutzner und Klaus Kock von der TU Dortmund. Die Sozialwissenschaftler haben dazu konkrete Verfahren, Handlungsempfehlungen und Arbeitsmaterialien ausgearbeitet. Die Zusammenstellung basiert auf aktueller Forschung.
„Betriebsklima ist die soziale Dimension guter Arbeit“, konstatieren Kutzner und Kock. Doch eine Verbesserung lasse sich weder verordnen noch vereinbaren. Es reiche nicht aus zu sagen: „Seid nett zueinander“. Stattdessen müssten Gewohnheiten, Routinen und betriebliche Strukturen verändert werden. Entscheidend sei der Dialog über Probleme der Zusammenarbeit und ihre Ursachen. Ob in Versammlungen, in Arbeitsgruppen oder Workshops – es komme stets darauf an, das scheinbar Selbstverständliche zu hinterfragen: Geht es gerecht zu? Ist die Zusammenarbeit solidarisch, gibt es gegenseitige Unterstützung? Was könnte verbessert werden, wie ließe es sich organisieren?
Die Wissenschaftler arbeiten zentrale Begriffe heraus, die für das Betriebsklima entscheidend sind, darunter etwa Mitbestimmung, Wertschätzung, Kollegialität oder Fairness ebenso wie Macht, Autorität und Führung. Diese Faktoren sollten in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Denn letztlich beruhe ein gutes Miteinander immer auf einem „gegenseitigen Geben und Nehmen“. Der Mitbestimmung kommt dabei eine entscheidende Rolle zu: „Zu den Kompetenzen von Betriebs- und Personalräten in der Arbeitswelt der Zukunft gehört zunehmend auch die Fähigkeit, soziale Beziehungen am Arbeitsplatz, die Qualität der Zusammenarbeit zu gestalten und das Betriebsklima positiv zu beeinflussen.“
Edelgard Kutzner, Klaus Kock: Gutes Betriebsklima ist ein Geben und Nehmen (pdf). Wissen, Konzepte und Arbeitsmaterialien für die Bildungsarbeit mit betrieblichen Interessenvertretungen, Mitbestimmungspraxis Nr. 13, März 2018