Quelle: HBS
Böckler ImpulsBetriebsräte: Den Wandel mitbestimmen
Mitbestimmung kann zur Bewältigung der digitalen und ökologischen Transformation maßgeblich beitragen. Darauf weist der Rat der Arbeitswelt hin.
Der Rat der Arbeitswelt – ein 2020 von Arbeitsminister Hubertus Heil berufenes Gremium mit Mitgliedern aus Wissenschaft, Verbänden, Management und Betriebsräten – hat sich in seinem diesjährigen Bericht damit beschäftigt, wie sich Digitalisierung und Dekarbonisierung der Wirtschaft auf die Arbeitswelt auswirken. Ein zentrales Ergebnis: Die betriebliche Mitbestimmung ist in diesem Zusammenhang eine wichtige Ressource. Die im Koalitionsvertrag angekündigte Stärkung dieser Institution sei daher zu begrüßen.
Dem Bericht zufolge hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass mitbestimmte Betriebe mit Krisen und Umbrüchen besonders gut zurechtkommen. Auch die digitale und ökologische Transformation könne nur gelingen, wenn Beschäftigte und Führungskräfte zusammenwirken. Es sei wichtig, die Belegschaft von Anfang an einzubinden und zu überzeugen. Die betriebliche Mitbestimmung spiele dabei eine entscheidende Rolle, sie sollte daher in möglichst vielen Unternehmen angewandt und weiterentwickelt werden. Wo sie noch nicht etabliert ist – insbesondere in vielen kleinen und mittleren Unternehmen sowie Start-ups – sei auf ein Umdenken hinzuwirken: „Insgesamt kommt es darauf an, alles zu fördern, was Beteiligung und Mitbestimmung in mehr Betriebe hineinträgt, denn insgesamt profitieren Betriebe davon.“ Dazu gehöre ein digitales Zutrittsrecht für Gewerkschaften, vor allem dort, wo es noch keine Betriebsräte gibt. Zudem brauche es vereinfachte Wahlverfahren und Gesetzestexte sowie eine öffentlichkeitswirksame Kampagne zur Notwendigkeit von Mitbestimmung und Beteiligung in Zeiten der Transformation. Unternehmen, die digitale Lösungen für Betriebe entwickeln, sollten aktiv für die Mitbestimmung sensibilisiert werden, damit der Dialog in den Firmen gut gelingen kann.