Quelle: HBS
Böckler Impuls: Betriebsräte fürchten Schwächung
In der WSI-Befragung von Betriebsräten 2004/05 stimmen 81 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass Dezentralisierung und Verbetrieblichung der Tarifpolitik dem Arbeitgeber eher die Möglichkeit gebe, seine Interessen durchzusetzen. Ob die Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten der Betriebsräte steigen, ist völlig umstritten: Ja und Nein halten sich bei den Antworten genau die Waage.
Größe und wirtschaftliche Lage der Betriebe sind laut der Auswertung der Wissenschaftler des WSI nicht erheblich für die Haltung der Betriebsräte. Allerdings bezeichnen die Belegschaftsvertreter von Unternehmen mit guter wirtschaftlicher Lage die Verlagerung tarifpolitischer Aufgaben überdurchschnittlich oft als "generell problematisch".
Dazu sagt Dr. Reinhard Bispinck, der Leiter des WSI-Tarifarchivs: "Das dürfte ein Hinweis darauf sein, dass sie sich durch die Verbetrieblichung unter Druck gesetzt fühlen, Konzessionen zu machen, die objektiv nicht erforderlich sind, aber aufgrund der Öffnungsklauseln leichter möglich werden."
Reinhard Bispinck und WSI-Tarifarchiv: Immer flexibler - und immer länger ?
Tarifliche Regelungen zur Arbeitszeit und ihrer Gestaltung. Eine Analyse von 24 Tarifbereichen, April 2005
Bestellung und Download
WSI-Mitteilungen 6/2005, Schwerpunktheft "Zur Lage der Interessenvertretung: Die aktuelle WSI-Befragung von Betriebs- und Personalräten"
zum Heft
Frank Bauer, Eva Munz: Arbeitszeiten in Deutschland: 40plus und hochflexibel;
in: WSI-Mitteilungen 01/2005
zum Artikel