Forschungsprojekt: Neue Studiengangsformate als Ausweg aus dem Fachkräftemangel

Chancen und Herausforderungen für die Professionalität in der Sozialen Arbeit

Projektziel

Das Projekt thematisiert den Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit. Es untersucht, inwiefern die Diversifizierung von Studiengängen ein geeigneter Ansatz ist, um mehr Fachkräfte mit einer hochwertigen Ausbildung für das Berufsfeld zu qualifizieren. Dazu werden Studierende der Sozialen Arbeit unterschiedlicher Studienformate und Trägertypen in einem Mixed-Method Design deutschlandweit analysiert.

Projektbeschreibung

Kontext

Die Soziale Arbeit ist vom Fachkräftemangel besonders betroffen. Sie weist unter allen Berufsfeldern die größte Fachkräftelücke auf. Die Studierendenzahlen steigen zwar enorm, sie tragen jedoch weder dem aktuellen noch dem prognostizierten (Mehr-)Bedarf ausreichend Rechnung. Bereits heute werden in diesem für die Gesellschaft so wichtigen Hilfesystem Leistungseinschränkungen diskutiert und in Teilen auch schon vorgenommen. Für die Funktionsfähigkeit des Sozialstaats ist dies vor dem Hintergrund steigender sozialer Ungleichheiten ein essenzielles Problem.

Eine zentrale Lösungsstrategie zur Abmilderung dieses Fachkräftemangels ist die Diversifizierung von Studiengängen. Differenzierte Studienangebote sollen das Studium der Sozialen Arbeit für breitere Zielgruppen attraktiver machen und so den Personalnachwuchs sichern. Offen ist dabei die Frage, inwiefern diese Diversifizierung vergleichbare Studienbedingungen und eine ähnlich hohe Ausbildungsqualität bietet.

Fragestellung

Die Diversifizierung der Studiengänge kann nur dann ein nachhaltiger Ansatz zur Begegnung des Fachkräftemangels in der Sozialen Arbeit sein, wenn dabei die Zielgruppen für das einschlägige Studium erweitert und gleichzeitig zentrale Standards bei den Studienbedingungen und der Ausbildungsqualität gewährleistet werden. Hier setzt das Projekt an und fragt, inwiefern dies vor dem Hintergrund der sehr heterogenen Gestaltung von dualen und berufsbegleitenden Studiengängen wie auch von Fern-, Teil- und Vollzeitformaten an Hochschulen in unterschiedlicher Trägerschaft gelingen kann. Dabei fokussiert es die folgenden Fragen:

(a) Inwiefern unterscheiden sich die Studierenden der verschiedenen Studienangebote voneinander?

(b) Wie werden die Studienbedingungen in den unterschiedlichen Studiengängen von den Studierenden wahrgenommen?

(c) Wird über die unterschiedlichen Studiengänge hinweg eine hohe Ausbildungsqualität in Form von studentischer Professionalisierung erreicht?

Untersuchungsmethoden

Im Projekt werden Studierende in unterschiedlichen Studienformaten und Trägertypen vergleichend in den Fokus genommen, um den Zusammenhang zwischen hochschulseitigen Angeboten und unterschiedlichen Studierendengruppen, Studienbedingungen sowie studentischen Professionalisierungsentwicklungen zu untersuchen. Dazu wird ein Mixed-Methods Ansatz angewandt. Zunächst werden Studierende am Ende ihres Studiums der Sozialen Arbeit bundesweit in unterschiedlichen Studienformaten und Trägertypen online befragt. Dabei werden Merkmale zur Differenzierung unterschiedlicher Zielgruppen (z.B. Soziodemografie und Studienmotivation), Studienbedingungen (z.B. Verhältnis von Praxis- und Hochschulphasen) und professioneller Haltungen (z.B. ‚Adressat*innenbilder‘ und Problemdeutungen) erhoben und analysiert. Anschließend wird aus dieser Befragung ein kontrastierendes Subsample gebildet, dass die Ergebnisse mit Hilfe von Gruppendiskussionen qualitativ vertieft und erweitert.

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