Forschungsprojekt: Die Transformation der Industrieregion Schweinfurt

Wie Mitbestimmungsakteure die Zukunft von Regionen mitgestalten

Projektziel

Regionale Industriecluster stehen angesichts multipler Transformationen vor großen Herausforderungen, die Zukunft von Geschäftsfeldern und Standorten steht immer häufiger zur Disposition. Im Projekt werden regionale Akteure dabei unterstützt, Gestaltungsimpulse für den Erhalt und die Weiterentwicklung regionaler Standorte zu entwickeln und so die Zukunft der Industrieregion Main-Rhön zu sichern.

Projektbeschreibung

Kontext

Regionalen Industrieclustern kommt mit den dort entstehenden Innovationen, ihrem Beitrag zu steigender Wertschöpfung sowie attraktiven Arbeitsplätzen eine zentrale Rolle für die deutsche Wirtschaft zu. Digitalisierung und Klimawandel, steigende Energie- und Materialkosten aber auch eine erhöhte Volatilität globaler Lieferketten sowie groß angelegte industriepolitische Programme in den USA und China erzeugen bei den dort ansässigen Unternehmen großen Veränderungsdruck. Auch die Kernregionen und -branchen des Automobil- und Maschinenbau können in dieser Transformation in eine Abwärtsspirale geraten. Gelingt es den Unternehmen nicht, Zukunftsfelder zu erschließen und ihre Position in der sich verändernden Wertschöpfungsstruktur zu halten, droht den Industrieregionen nicht nur kurzfristig der Verlust von attraktiven Arbeitsplätzen, sondern langfristig die Schließung ganzer Standorte mit weitreichenden Folgen insbesondere auch für die regionale Dienstleistungswirtschaft.

Fragestellung

Der (sozial-ökologische) Umbau und die damit verbundene nachhaltige Stärkung regionaler Industriecluster kann nur in vielen kleinen Schritten mit den ansässigen Unternehmen und unter Einbezug von Kommunen, Arbeitsagenturen, Kammern, Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, Hochschulen u.a. umgesetzt werden.

Betriebliche und regionale Maßnahmen werden daher im Vorhaben konsequent miteinander verzahnt, um wechselseitige Unterstützungseffekte zu erzielen. Dahinter steht die Überlegung, dass wirksame regionalpolitische Maßnahmen an eine genaue Analyse der konkreten Anforderungen in den Betrieben gekoppelt sein sollten. Zwei Fragen stehen im Zentrum:

• Wie können Maßnahmen auf betrieblicher und regionaler Ebene kombiniert werden, um Industrieregionen in der Transformation zukunftsfähig aufzustellen?

• Wie können die Mitbestimmungsakteure diese Entwicklungen proaktiv mitgestalten und im Sinne von Beschäftigungssicherung und Guter Arbeit prägen?

Untersuchungsmethoden

Die Bearbeitung der Projektzielstellung in der Industrieregion Main-Rhön folgt einem mehrphasigen Vorgehen: In der Analysephase werden zum einen die existierenden Handlungsansätze der Mitbestimmungsakteure auf dem Feld regionaler Struktur- und Industriepolitik recherchiert, systematisiert und Dokumente zu aktuellen Studien und bisherigen regionalen Aktivitäten zur Transformation der Industrieregion Main-Rhön im Hinblick auf die Zielstellung analysiert. In der Mapping- und Erhebungsphase werden flankierend Experteninterviews mit regionalen Akteuren durchgeführt, mit relevanten Stakeholdern diskutiert und systematisch aufbereitet. Auf dieser Grundlage wird in der Integrationsphase ein branchenübergreifender Regionaldialog mit Unternehmensvertreter*innen, der Regionalpolitik sowie weiterer Schlüsselakteure (z.B. Energieversorgung, Bildung, Arbeitsmarkt, Verwaltung) stattfinden. Ziel ist es, einen konkreten Maßnahmenkatalog für die Region zu entwickeln und Umsetzungsschritte vorzubereiten.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Tobias Ritter
ISF München

Bearbeitung

Dr. Norbert Huchler
ISF München

Dr. Alexander Ziegler
ISF München

Kooperationspartner

Thomas Hoehn
IG Metall Bezirksleitung Bayern Verwaltungsstelle Schweinfurt

Kontakt

Dr. Manuela Maschke
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung

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