Forschungsprojekt: Transformation im Maschinenbau

Die Zukunft regionaler Industriestandorte sozialpartnerschaftlich sichern

Projektziel

Der Maschinen- und Anlagenbau steht unter Druck. Es wird vor einer Deindustrialisierung gewarnt. Krisen kombinieren sich mit dauerhaften Wandlungsprozessen und Standorte geraten unter Rationalisierungs- und Innovationsdruck. Im Projekt werden die Sozialpartner in zwei Maschinenbauunternehmen begleitet, Transformationsstrategien und Lösungen zu entwickeln, um die Standorte nachhaltig zu sichern.

Projektbeschreibung

Kontext

Die Zukunftsperspektiven für Maschinenbauunternehmen und ihre Beschäftigten verschlechtern sich zusehends. Denn aktuell verbinden sich in der Branche zahlreiche teils krisenhafte Herausforderungen (z.B. Energieunsicherheiten, Störungen in globalen Lieferketten, unsichere/ wegbrechende Absatzmärkte, rechtliche und politische Unsicherheiten) mit dauerhaften gesellschaftlichen Wandlungsprozessen (wie Digitalisierung, Dekarbonisierung, demografischen Wandel) zu einem Bündel von Transformationsanforderungen. Komplexe Wertschöpfungsstrukturen verändern sich umfassend. Exemplarisch hierfür steht die Industrieregion Main-Röhn und ihre zahlreichen produzierenden Betriebe. Fast im jeden Betrieb stehen Entlassungen an. Teilweise sind ganze Standorte bedroht. Entsprechend müssen die regionalen Industriebetriebe Strategien entwickeln, sich im Transformationsprozess und Standortwettbewerb zu behaupten; nicht zuletzt, um negative Folgen auch für die regionale Dienstleistungswirtschaft abzuwenden.

Fragestellung

Wie lassen sich die regionalen Mitbestimmungsakteure dabei unterstützen, standortbezogen Maßnahmen zu entwickeln, die Innovationen und Investitionen sowie die Ansiedlung von Zukunftsprodukten attraktiv machen; nicht zuletzt um den Verlust von Arbeitsplätzen und industrieller Wertschöpfung zu verhindern? Wie lässt sich das methodische Instrumentarium für industriepolitisches Handeln weiterentwickeln? Und wie können Mitbestimmungsakteure in ihrer Rolle als kompetente Gestalter des Wandels von Industrieregionen gestärkt werden? Neben der Analyse betrieblicher Strategie- und Innovationspotenziale soll explizit auch die regionale und zwischenbetriebliche Ebene einbezogen werden. Runtergebrochen auf zwei Fragen:

• Welche betrieblichen und regionalen Maßnahmen können ergriffen werden, um die regionalen Standorte angesichts der Transformation im Maschinenbau zukunftsfähig aufzustellen?

• Wie können die Mitbestimmungsakteure und Beschäftigten zu aktiven Gestaltern der Transformation werden?

Untersuchungsmethoden

Diese Fragen werden im Rahmen des praxisorientierten Projekts an den Standorten zweier Maschinenbauer in der Region Main-Rhön untersucht. Statt Zukunftsfelder zu erschließen, werden dort derzeit Arbeitsplätze abgebaut und sie drohen künftig auch bei der Ansiedlung von Zukunftsprodukten leer auszugehen. Bisher fehlt es an geeigneten betrieblichen und regionalen Maßnahmen, um neue Kompetenzfelder zu erschließen und proaktiv nachhaltige Zukunftsprodukte an die Standorte zu holen. Vor diesem Hintergrund verfolgt das Vorhaben ein dreistufiges iteratives Vorgehen, das Branchenanalysen, Betriebsfallstudien und die Durchführung sozialpartnerschaftlicher Zukunftsworkshops an den Standorten umfasst. Damit wird sichergestellt, dass den Praxispartnern stets zeitnah Zwischenergebnisse vorliegen. Ziel ist es, relevante Handlungsfelder für Zukunftsprodukte zu bestimmen und gemeinsame Maßnahmen auf der betrieblichen und regionalen Ebene zu erarbeiten.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Dr. Norbert Huchler
ISF München

Kooperationspartner

Thomas Hoehn
IG Metall Bezirksleitung Bayern Verwaltungsstelle Schweinfurt

Kontakt

Dr. Manuela Maschke
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung

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