Projektbeschreibung
Kontext
Die Waldkliniken Eisenberg wollen mit einem neuen Tarifvertrag neue Maßstäbe im Gesundheitswesen setzen. Dieser Tarifvertrag regelt mehr Selbstverantwortung, Selbstorganisation und flexible Arbeitsgestaltung. Besonders in einem traditionell hierarchisch organisierten Sektor wie dem Gesundheitswesen ist das neu. Ein begleitendes Organisationsentwicklungsprojekt soll das Potenzial dieser Neuerungen im Alltag umsetzen helfen, nicht zuletzt um die kulturellen Veränderungen zu erreichen und Vorbild für andere Kliniken zu sein. Diese gesamten Maßnahmen werden wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.
Fragestellung
Die zentralen Fragen des Forschungsprojektes lauten: Führen die getroffenen Maßnahmen, um Arbeitsverhalten, -organisation und -kultur zu verändern, zum Ziel? Wird auf der Arbeits- und Verhaltensebene das Stresserleben maßgeblich reduziert und gleichzeitig die Selbstverantwortung gestärkt? Lassen sich die Effekte empirisch abbilden?
Untersuchungsmethoden
Das Projekt beginnt mit einer Vollbefragung aller Mitarbeitenden und fünf Tiefeninterviews, um einen Ausgangspunkt zu bestimmen. Im Verlauf des Projektes werden die Tiefeninterviews wiederholt und erneut eine Fortschritts-Befragung durchgeführt. Diese methodische Herangehensweise ermöglicht eine detaillierte Standortanalyse. Alle spezifischen Bedarfe der Organisationseinheiten werden erfasst. Die Ergebnisse werden genutzt, um die Auswirkungen des Tarifvertrags evidenzbasiert zu dokumentieren und Maßnahmen abzuleiten. Das Besondere an dieser Vorgehensweise ist, dass für das Forschungsfragen-Set eine spezifische psychische Gefährdungsbeurteilung entwickelt und in das Forschungsdesign - neben den Fragen zur Organisationsentwicklung - integriert wird.