Forschungsprojekt: Entgeltgleichheit in der Transformation

eg-check.de bei den Berliner Wasserbetrieben

Projektziel

Erwartungen von Beschäftigten an Arbeitgebende verändern sich und auch die Rahmenbedingungen der Erwerbsarbeit. In das Themenspektrum fällt auch die Entgeltgleichheit zwischen den Geschlechtern. Umso wichtiger wird es, das Entgeltsystem eines Unternehmens umfassend zu prüfen und geschlechtergerecht zu gestalten. Das Projekt zeigt auf, wie dies gehen kann.

Projektbeschreibung

Kontext

Geschlechterbezogene Entgeltgleichheit war für 85 Prozent der Befragten ein sehr wichtiges oder wichtiges Thema. Dies ergab die 2. Evaluation des Entgelttransparenzgesetzes der Bundesregierung. Entgeltgleichheit dürfte demnach für Beschäftigte eine bedeutsame Voraussetzung der Zufriedenheit mit ihrer Arbeit sein.

Darüber hinaus werden sich durch die neue Entgelttransparenzrichtlinie der EU neue Aufgaben an Unternehmen und Sozialpartner*innen stellen. Sie wird (bis Juni 2026) zu gravierenden Veränderungen des deutschen EntgTranspG führen.

Die beschriebenen Herausforderungen werden verstärkt durch den demografischen Wandel und die Knappheit von Fachkräften am Arbeitsmarkt. Entgeltgleichheit trägt zu einem positiven Image auf dem Arbeitsmarkt bei und unterstützt insofern die Gewinnung und Bindung von Arbeitskräften. Darüber hinaus muss auch technologischen Veränderungen durch die digitale Transformation mit neuen Arbeitsformen, Arbeitskulturen und modernen Entgeltsystemen begegnet werden.

Fragestellung

Am Beispiel eines Unternehmens in Berlin wird in diesem Projekt beispielhaft untersucht, ob das Entgeltsystem des Unternehmens den rechtlichen Anforderungen der Entgeltgleichheit entspricht und welche Maßnahmen ggf. erforderlich wären, um dies zu erreichen. Hierzu wird das Prüfinstrumentarium eg-check.de (Entgeltgleichheitscheck) genutzt.

Die Berliner Wasserbetriebe führten bereits im Jahr 2013 erstmalig eine Prüfung der Entgeltgleichheit beim Grundentgelt mit Hilfe des Prüfinstrumentariums eg-check.de durch. Die damalige Prüfung ergab ein insgesamt positives Ergebnis für die Entgeltgleichheit, wies aber auch auf Verbesserungspotential hin. Diese Prüfung soll nun aktualisiert und über das Grundentgelt hinaus erweitert werden. Durch das aktive Engagement für Entgeltgleichheit soll geänderten Debatten um Entgeltgerechtigkeit Rechnung getragen und ein positiver Beitrag zum positiven Image auf dem Arbeitsmarkt geleistet werden.

Untersuchungsmethoden

Das Projekt wird mit Beteiligung verschiedener Akteur*innen durchgeführt, hierunter die zuständige Vorständin, Vertreter*innen verschiedener Fachabteilungen des Personalwesens, des Diversity und des Change Managements, die Frauenvertretung, die Personalvertretung und die Schwerbehindertenvertretung. Ebenso sind die Fachabteilungen interne Kommunikation und Datenschutz vertreten.

Die Akteur*innen führen gemeinsam als Mitglieder der Projektgruppe in Workshops mit Unterstützung durch die Moderation und fachliche Anleitung der Expertin die Prüfung der Entgeltgleichheit durch. Es werden u.a. Statistiken analysiert, tarifliche und betriebliche Regelungen geprüft und Paarvergleiche durchgeführt. Dabei werden die Instrumente des Instrumentariums eg-check.de genutzt, ggf. an die betriebliche Situation angepasst.

Auf der Grundlage der Prüfergebnisse werden konkrete Maßnahmen abgeleitet. Die Aktivitäten, Ergebnisse und Maßnahmen werden dokumentiert.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Dr. Andrea Jochmann-Döll
GEFA Forschung und Beratung

Jan Pedd
Berliner Wasserbetriebe
Personalmanagement/Diversity Beauftragter

Kooperationspartner

Ellen Naumann
ver.di Landesbezirksfachbereich A
Fachgruppe Wasserwirtschaft

Kontakt

Dr. Manuela Maschke
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung

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