Forschungsprojekt: Flexibles Personalmanagement im Krankenhaus

partizipativ entwickeln – Springerpools in (Ge-)Zeiten komplexer Transformationsanforderungen

Projektziel

Das Projekt zielt auf die mitarbeiterorientierte Gestaltung von Springerpool-Modellen in einem Krankenhaus. Im Mittelpunkt stehen arbeitsbezogene Präferenzen, die für pflegerisch Tätige entscheidend für oder gegen eine Beschäftigung im Springerpool sind. Die Modelle werden in einem partizipativen Verfahren von Beschäftigten gemeinsam mit Führungskräften und Betriebsrat weiterentwickelt.

Projektbeschreibung

Kontext

Die Arbeit in der Pflege im Krankenhaus ist von knappen Personalressourcen und zugleich kurzfristigen sowie länger andauernden Personalausfällen geprägt, die durch das verbliebene Personal kompensiert werden. Zugleich vollzieht sich ein gesellschaftlicher Wandel der Interessen, Ansprüche und Wünsche Beschäftigter in Bezug auf die Arbeits(zeit)gestaltung (z.B. mobiles Arbeiten, 4-Tage-Woche, Sabbatical-Modelle), die zu einer Neubestimmung des Verhältnisses von Arbeit, (Sorge-)Verpflichtungen und Freizeit beitragen. Um Flexibilitätsanforderungen sowohl der Organisation als auch von Beschäftigten zu bewältigen, setzen Krankenhäuser vermehrt Personalausfallkonzepte wie Springerpools ein. Welche arbeitsbezogenen Präferenzen der in der patientenbezogenen Versorgung Beschäftigten im Krankenhaus für den Einsatz in Springerpools vorliegen und wie betriebliche Modelle passgenauer zu den Flexibilisierungs- und Vereinbarkeitsbedarfen Beschäftigter beitragen können, ist Gegenstand des Projekts.

Fragestellung

Ausgehend von der Frage, wie Springerpool-Modelle für Beschäftigte in der patientenbezogenen Versorgung attraktiv gestaltet werden können, widmet sich das Projekt der Frage, welche Präferenzen in Bezug auf Arbeitsbedingungen in Springerpools formuliert und wie betriebliche Gestaltungsansätze partizipativ erarbeitet werden können. Zudem wird der Frage nachgegangen, wie Springerpools die Zusammenarbeit und die Arbeits- und Organisationskultur zwischen Springer:innen und Stationsteams prägen. Dabei wird eruiert, welche Anforderungen an die Weiterentwicklung einer guten Arbeitskultur formuliert und in den Gestaltungsprozess eingebracht werden können. Ein Fokus wird auf die Beiträge betrieblicher Interessenvertretungen im Partizipationsprozess und die Frage gelegt, wie Erkenntnisse für den zielgruppenspezifischen Transfer aufbereitet werden können. Dabei zielt das Projekt darauf, das Wissen zu arbeitsplatzbezogenen Präferenzen im Hinblick auf Springerpools allgemein zu vertiefen.

Untersuchungsmethoden

Das Vorgehen setzt an den arbeitsbezogenen Präferenzen an, die für Beschäftigte in der patientenbezogenen Versorgung für oder gegen eine Beschäftigung im Springerpool entscheidend sind. Die Sondierung der betrieblichen Ausgangslage erfolgt durch Interviews. Arbeitsbezogene Präferenzen werden in Fokusgruppen mit Beschäftigten, die in verschieden Pool-Modellen für Stationen mit hohem Pflegebedarf (High Care) und niedrigem Pflegebedarf (Low Care) tätig sind, sowie Beschäftigten, die einen festen Arbeitsbereich haben, Führungskräften, sowie Mitgliedern des Betriebsrats erhoben und gemeinsame Präferenzordnungen als Ausgangspunkte für einen partizipativen Gestaltungsprozess abgeleitet. Basierend auf den Ergebnissen wird zwischen Pflegedirektion, Betriebsrat, Beschäftigten und Führungskräften ein Gestaltungsprozess eingeleitet, in dem in Arbeitsgruppen themenspezifisch betriebliche Lösungen erarbeitet werden.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Michaela Evans-Borchers
Westfälische Hochschule Institut Arbeit und Technik
Schwerpunkt "Arbeit und Wandel"

Denise Becka
Westfälische Hochschule Institut Arbeit und Technik

Bearbeitung

Tobias Theil
Westfälische Hochschule Institut Arbeit und Technik

Kooperationspartner

Katharina Schwabedissen
Ver.di - Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft Bezirk Ruhr-West

Kontakt

Dr. Manuela Maschke
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung

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