Projektbeschreibung
Kontext
Die Sicherung von Fachkräften gilt als zentrale Herausforderung des deutschen Arbeitsmarktes. Insbesondere werden mögliche Maßnahmen zur Kompensation des Fach- und Arbeitskräftemangels in den Bereichen der Pflege und frühkindlichen Bildung/Erziehung diskutiert. Diese Debatte konzentriert sich überwiegend auf die Aktivierung von Potenzialen der Berufsrückkehr, die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland sowie die Erhöhung der Arbeitsstunden Teilzeitbeschäftigter. Das Potenzial von Quereinstiegen (Berufswechsel) von Erwerbspersonen aus anderen Berufsfeldern wird in der Forschung hingegen erst seit wenigen Jahren verstärkt thematisiert. An dieser Stelle setzt das Forschungsvorhaben „QuerWege“ an.
Fragestellung
Im Rahmen der Projektarbeit werden auf Basis eigener Empirie die folgenden Ziele verfolgt:
(1) Erhebung beruflicher Antriebsstrukturen, Motive und werteorientierte Präferenzstrukturen, die die Wahl von interaktionsintensiven Berufsfeldern beeinflussen sowie
(2) die Ableitung individueller sowie struktureller Faktoren zur Förderung von (qualifizierten) Quereinstiegen in diese Berufsfelder und
(3) die Entwicklung von akteursspezifischen Handlungsempfehlungen.
Das Projekt QuerWege konzentriert sich dabei vor allem auf die leitende Forschungsfrage nach besonderen Mustern und prägenden Antriebs- und Präferenzstrukturen im Kontext der Entscheidung für einen Berufswechsel (Quereinstieg), insbesondere in Bezug auf die Interaktionsanteile in den Berufsfeldern Pflege und frühkindliche Bildung/Erziehung.
Untersuchungsmethoden
Zur Umsetzung des Forschungsvorhabens werden quantitative und qualitative Analysemethoden in einem Mixed-Methods-Design kombiniert. Dabei kommen Recherchen, Sekundärdatenanalysen, eine Online-Befragung, berufsbiografische Leitfaden-Interviews und Workshops zum Einsatz. In einer initialen Explorationsphase wird der aktuelle Stand der wissenschaftlichen Literatur und staatlicher Regelungen erhoben, um das Forschungsfeld zu erschließen und eine geeignete Definition des Phänomens „Quereinstieg“ zu erarbeiten. Zudem werden mittels Sekundärdatenanalysen Quereinstiegs-Erwerbsmuster explorativ erfasst. In der Analysephase erfolgen vertiefende Erhebungen (Interviews und Online-Befragungen), um Quereinstiegs-Erwerbsmuster detailliert zu beschreiben und zu plausibilisieren sowie um Motive und Rahmenbedingungen zu analysieren. Schließlich dient die Konklusionsphase dazu, die Ergebnisse des Forschungsprozesses zu validieren und diese zu empirisch gestützten Handlungsempfehlungen zu verdichten.