Projektbeschreibung
Kontext
Die Transformation der Stahlindustrie ist eine enorme technische und arbeitspolitische Herausforderung. Für das Stahlwerk ist geplant, den Umbau zur grünen Stahlproduktion explizit als soziale Transformation zu gestalten. So haben sich vor dem Hintergrund der Möglichkeiten der Montanmitbestimmung beide Seiten des Aufsichtsrats in einer Erklärung dazu verpflichtet, den Umbau des Stahlwerks gemeinsam als soziale Transformation zu gestalten und diesen Prozess transparent zu machen. Daher wird sich das Unternehmen in den nächsten Jahren mit personalwirtschaftlichen sowie arbeits- und qualifikationsbezogenen Aspekten der sozialen Transformation des Stahlwerks befassen. Einen weiteren, flankierenden Baustein bildet die im Rahmen dieses Projekts geförderte sozialwissenschaftliche Begleitung der sozialen Transformation des Stahlwerks.
Fragestellung
Ziel des Projektes ist es, die Akteure vor Ort zu unterstützen, indem der Prozess dokumentiert und sozialwissenschaftlich eingeordnet wird. Zudem können weitere Erhebungen vorgenommen werden, die der Steuerungsgruppe Orientierung bei der Feinjustierung des betrieblichen Transformationsprozesses geben. Durch die sozialwissenschaftliche Begleitung sollen zum einen Reflexionsgelegenheiten verbessert werden, um Zusammenhalt und Kooperation nach innen zu stärken, und zum anderen die Darstellung des Pilotvorhabens geschärft werden, um den Transfer von Erfahrungen in den interessenpolitischen Raum außerhalb des Betriebs zu unterstützen.
Vor diesem Hintergrund stellen sich für die Begleitung folgende leitende Fragestellungen:
• Welche Herausforderungen können gut gemeinsam bewältigt werden?
• An welchen Punkten tauchen Probleme und Konflikte auf, die den Prozess der sozialen Transformation gefährden?
• Welche Ressourcen helfen den Akteuren, an einem gemeinsamen Strang zu ziehen?
Untersuchungsmethoden
Angesichts der Komplexität der Herausforderung und Vielzahl der beteiligten Akteure ist das Vorhaben grundsätzlich als ‚lernende Begleitforschung‘ konzipiert. In dem Maße, wie sich die Akteure mit immer wieder neuen Herausforderungen konfrontiert sehen und entsprechend ‚auf Sicht fahren‘ müssen, so gilt dies auch für die sozialwissenschaftliche Begleitung: Schwerpunkte und Fragestellungen werden so angepasst, dass die Akteure bestmöglich unterstützt werden.
Es werden grundsätzlich drei Ziele verfolgt:
1. Dokumentation und Reflexion
2. Orientierung durch vertiefende Erhebungen
3. Mitwirkung an Transferaktivitäten
Um diese Ziele zu erreichen, werden in erster Linie Verfahren der qualitativen Sozialforschung zur Anwendung kommen. Ihr offener Zuschnitt entspricht dem explorativen Charakter, den der Prozess der sozialen Transformation im Stahlwerk Bremen an sich hat. Feedback und Reflexionsmöglichkeiten für die kollektiven Akteure werden durch partizipative Workshop-Formate gewährleistet.