Forschungsprojekt: Herausforderungen für Arbeit und Mitbestimmung

beim Übergang in die Kreislaufwirtschaft

Projektziel

Im Projekt soll der soziale Aspekt des Umbaus hin zu einer Kreislaufwirtschaft und seine Auswirkungen auf die Beschäftigten in der Praxis in einem Unternehmen untersucht und begleitet werden. Daraus sollen in die Praxis transferierbare Erkenntnisse abgeleitet werden, die mit Unterstützung der Gewerkschaft IG BCE in die Branche transferiert werden.

Projektbeschreibung

Kontext

Der Klimawandel und seine Folgen erfordern einen ökologischen Umbau der Wirtschaft. Das Modell der Kreislaufwirtschaft soll dazu beitragen, die ökologische Transformation der Wirtschaft voranzutreiben. Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft ist eines der sechs europäischen Umweltziele, die als Kriterien ökologischer Nachhaltigkeit in die Taxonomieverordnung aufgenommen wurden. Die EFRAG-Standards, die künftig für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von den Unternehmen verpflichtend genutzt werden müssen, enthalten einen eigenen Standard für den Übergang zur Kreislaufwirtschaft. Aus Sicht der Gewerkschaften und der betrieblichen Interessenvertretungen sind bei der meist technikzentrierten Diskussion des Themas vor allem der soziale Aspekt des Umbaus hin zu einer Kreislaufwirtschaft und seine Auswirkungen auf die Beschäftigten von Bedeutung. Dieser Aspekt bleibt in der Diskussion bisher unterbelichtet.

Fragestellung

Im Mittelpunkt stehen die Beschäftigten und die Mitbestimmungsträger:innen im Prozess des Übergangs zu einer Kreislaufwirtschaft im Unternehmen: -Welche Auswirkungen hat die zirkuläre Wirtschaft auf Tätigkeiten? Welche Bereiche/Tätigkeiten sind betroffen? Wie verändern die Tätigkeiten sich quantitativ und qualitativ? Werden die Beschäftigten beteiligt? Wird ihre Expertise genutzt? Welche Interessen und Forderungen haben Träger*innen der Mitbestimmung in diesem Prozess? An welcher Stelle werden Mitbestimmungsorgane wie beteiligt? Die Erkenntnisse sollen den Mitbestimmungsorganen über das konkrete Unternehmen hinaus dabei helfen, angemessene Beteiligungsformen zu entwickeln und die Beteiligung der Beschäftigten an dem Prozess der Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft sicherzustellen.

Untersuchungsmethoden

Das Projekt konzentriert sich im Wesentlichen auf die Arbeit auf betrieblicher Ebene: Workshops und Interviews mit Beschäftigten und wichtigen Funktionsträgern sowie mit den Trägern der Mitbestimmung stehen im Mittelpunkt. Gleichwohl ist es erforderlich, im Vorfeld eine Literaturrecherche vorzunehmen, um die aktuellen Diskussionen und Entwicklungen aufzunehmen und in die betriebliche Arbeit einspeisen zu können. Im Rahmen der Recherche sind ca. 10 Interviews mit fachlichen Expert*innen geplant (gewerkschaftliche Expert*innen, Verbände, Bildungsexperten*innen und (Aus)bildungsverantwortliche zu den Aspekten: Bildung, Umweltschutz, Materialkunde, Ressourceneffizienz, Abfallvermeidung, Recycling etc.) . Auf der betrieblichen Ebene sind ca. 15 Interviews und 4 Workshops mit betrieblichen Expert/innen vorgesehen (Betriebsräte, Nachhaltigkeitsbeauftragte, Abteilungsleitungen, Personalabteilung, einzelne Beschäftigte, etc.). Aus den Ergebnissen sollen Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Dr. Judith Beile
wmp consult - Wilke Maack GmbH

Bearbeitung

Christina Benning
wmp consult - Wilke Maack GmbH

Kooperationspartner

Jan Koltze
IG BCE - Industriegewerkschaft Bergbau und Energie
Bezirksleiter

Kontakt

Dr. Manuela Maschke
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung

Der Beitrag wurde zu Ihrem Merkzettel hinzugefügt.

Merkzettel öffnen