Forschungsprojekt: Raum-zeitliche Dimensionen orts-flexibler Arbeit

Soziale und ökologische Potenziale und Risiken im Spannungsfeld von Betrieb und Wohnen

Projektziel

Welche siedlungsräumlichen und welche alltagsweltlichen Folgen haben neue ortsflexible Arbeitsverhältnisse? Und welche Konsequenzen ergeben sich für die Arbeitnehmer*innen im Hinblick auf Mobilitätsanforderungen und soziale Interaktion? Das Projekt nimmt das Zusammenspiel von sich wandelnden Arbeitsformen und dem ökologischen Umbau von Siedlungsstrukturen, Verkehr und Mobilität in den Blick.

Projektbeschreibung

Kontext

Die Corona-Pandemie und beschleunigte Digitalisierungen führen zu einer Zunahme von ortsflexiblen Arbeitsmodellen. Dadurch verändern sich die Mobilitätsanforderungen und Wegebeziehungen für die Arbeitnehmer*innen. Entsprechend lassen sich parallel zu diesen Veränderungen der Arbeitswelt in Bezug auf Siedlungsstrukturen, Verkehr und Mobilität deutliche Wandlungsprozesse erkennen, insbesondere der Struktur- und Funktionswandel städtischer Räume sowie das veränderte Verhältnis der Metropolräume zu ländlichen Regionen. Der Wandel der Arbeitswelt und die Dynamiken der Stadt- und Regionalentwicklung sind in vielfacher Weise gekoppelt. Dies birgt Potenziale als auch Risiken im Hinblick auf die sozial-ökologische Transformation. Bislang fehlen jedoch grundlegende empirische Datengrundlagen zu den vielschichtigen Effekten ortsflexibler Arbeitsmodelle auf die alltägliche Lebensführung im Spannungsfeld von Wohnen, Wohnumfeld, Erwerbstätigkeit und Arbeitsorten.

Fragestellung

Ziel des Projektes ist es, das sozial-räumliche Zusammenspiel von sich wandelnden Arbeitsformen und dem ökologischen Umbau von Siedlungsstrukturen, Verkehr und Mobilität genauer zu untersuchen. Das Projekt geht der Frage nach, wie sich neue ortsflexible Arbeitsverhältnisse räumlich und alltagsweltlich ausprägen und welche Konsequenzen sich hieraus für die Arbeitnehmer*innen sowie die Siedlungs- und Mobilitätsstrukturen ergeben. Bislang liegen hierzu vor allem partielle Befunde vor, entweder mit Blick auf den Wandel der Arbeitswelt oder auf Veränderungen im Mobilitätsverhalten. Neu ist an diesem Projekt, dass die raum-zeitliche Organisation von Arbeit und Alltag und die daraus resultierenden Mobilitätsanforderungen problematisiert werden. Damit sollen relevante Verteilungs- und Teilhabefragen in der sozial-ökologischen Transformation sichtbar gemacht werden.

Untersuchungsmethoden

Die empirische Untersuchung dieser Aspekte konzentriert sich auf Hamburg und die angrenzenden Regionen. Um ein möglichst breites Ergebnis zu erreichen, wird eine Kombination von quantitativen und qualitativen Methoden eingesetzt. Es werden zunächst Expert*inneninterviews und eine Auswertung von Sekundärdatensätzen durchgeführt. Eine Inhaltsanalyse von Politik- und Planungsdokumente arbeitet das darin enthaltene Verständnis von Arbeits- und Wohnarrangements sowie die siedlungs- und verkehrsstrukturellen Leitbilder heraus. Eine quantitative Befragung von Arbeitnehmer*innen verschiedener Branchen ermittelt die verschiedenen raum-zeitlichen Muster von Erwerbstätigkeit und Wohnen, die damit einhergehenden Wegebeziehungen sowie die Ressourcen, relationalen Verantwortlichkeiten und Bedarfe im Haushalt. In der anschließenden qualitativen Erhebung werden die gewonnenen statistischen Zusammenhänge durch die Ebene der subjektiven Erfahrungen, Deutungen und Sinndimensionen vertieft und erweitert.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Prof. Dr. Monika Grubbauer
HafenCity Universität Hamburg (HCU)

Prof. Dr. Katharina Manderscheid
Technische Universität Chemnitz Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Bearbeitung

Mattis Helmrich
Technische Universität Chemnitz Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Kooperationspartner

Universität Hamburg Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Kontakt

Dr. Saskia Freye
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung

Zugehörige Themen

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