Forschungsprojekt: Effekte digitaler Plattformen auf Wertschöpfungsstrukturen

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Projektziel

In vielen Branchen entstehen digitale Plattformen, die etablierte Märkte aufbrechen und Wertketten reorganisieren. Gleichwohl wurden konkrete Effekte auf Wertschöpfungsstrukturen und Arbeitsverhältnisse bislang wenig beforscht. Am Beispiel der Logistikbranche untersucht das Projekt Auswirkungen der Plattformökonomie und zeigt Gestaltungsoptionen auf.

Veröffentlichungen

Helwing-Hentschel, Veronique, Martin Franz und Philip Verfürth, 2024. Sorgfaltspflicht in Transportlieferketten: Gesamte Lieferkette in den Blick nehmen, Working Paper Forschungsförderung 343, Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, 22 Seiten.

Verfürth, Philip, Martin Franz und Veronique Helwing, 2023. Digitale Business-to-Business-Plattformen im Logistiksektor. Auswirkungen auf Arbeit und Reaktionen von Betriebsräten und Gewerkschaften, Working Paper Forschungsförderung 272, Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, 23 Seiten.

Helwing, Veronique, Philip Verfürth und Martin Franz, 2023. Trucking (un)limited – the impact of digital platforms on labour in production networks of logistics, ZFW - Advances in Economic Geography, S. 1-2.

Weitere Informationen

Dieses Projekt gehört zum Forschungsverbund „Die Ökonomie der Zukunft“.
http://www.boeckler.de/de/die-okonomie-der-zukunft-18476.htm

Projektbeschreibung

Kontext

Unternehmen mit digitalen, plattformbasierten Geschäftsmodellen sind erfolgreich darin, bestehende Rahmenbedingungen ihrer jeweiligen Branchen zu verändern. Auch in der Logistikbranche breiten sich zunehmend digitale Plattformen aus, die durch die vereinfachte Vermittlung von Logistikdienstleistungen eine Umgehung oder Verschiebung etablierter – mehr oder weniger fest in das duale System der Interessenvertretung eingebundener – Logistikunternehmen begünstigen. Es wird angenommen, dass neue Logistikplattformen zur Neugestaltung von Lieferketten, Abhängigkeiten, Kooperationen und Konkurrenz zwischen den verschiedenen alten und neuen Akteuren der Logistik ebenso wie zu veränderten Arbeits- und Geschlechterverhältnissen und Möglichkeiten der Mitbestimmung beitragen. Empirische Ergebnisse fehlen jedoch bislang.

Fragestellung

Im Forschungsprojekt werden die Folgen der Plattformökonomie für Märkte, Machtverhältnisse und Wertketten und daraus resultierende Auswirkungen für Arbeits- und Geschlechterverhältnisse sowie Möglichkeiten der Mitbestimmung am Beispiel der deutschen Logistikbranche untersucht. Folgende Fragen stehen im Fokus:

● Wie verändern sich Marktstrukturen, Wertketten und Machtrelationen durch digitale, plattformbasierte Geschäftsmodelle?

● Inwieweit führt die Reorganisation von Wertketten zur Verlagerung von Dienstleistungen ins EU-Ausland und in Drittstaaten?

● Welche Auswirkungen hat die Reorganisation von Wertketten auf die Wertaneignung, die Arbeits- und Geschlechterverhältnisse sowie Mitbestimmung in der Logistikbranche?

● Welche Handlungs- und Gestaltungsspielräume haben Mitbestimmungsakteure und Unternehmensleitungen in den Transformationsprozessen, um gute Arbeit zu realisieren und die Mitbestimmung zu institutionalisieren?

Untersuchungsmethoden

Auf Literaturbasis konnten fünf unterschiedliche Plattformtypen in der Logistikbranche identifiziert werden, zu denen exemplarisch je eine unternehmenszentrierte Fallstudie geplant ist. Jede der fünf Fallstudien wird mit Hilfe qualitativer Interviews und Dokumentenanalysen erhoben. Auf Grundlage einer Triangulation der Auswertung der Fallstudien mit Sekundärdaten zur Entwicklung der Logistikbranche werden qualitative Szenarien für die Auswirkungen plattformbasierter Logistikgeschäftsmodelle in Kombination mit verschiedenen Gestaltungsoptionen erstellt, die mit VertreterInnen von Betriebsräten und Gewerkschaften sowie weiteren ExpertInnen diskutiert werden.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Prof. Dr. Martin Franz
Universität Osnabrück Institut für Geographie
Raum 02/206

Bearbeitung

Dr. Philip Verfürth
Universität Osnabrück Institut für Geographie

Philip Müller
Universität Osnabrück Institut für Geographie

Veronique Helwing
Universität Osnabrück Institut für Geographie

Kontakt

Christina Schildmann
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung

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