Forschungsprojekt: Sozialer Wohnversorgungsbedarf

Wohnverhältnisse, Versorgungsbedarf und die Instrumente der Wohnungspolitik des Bundes und der Länder

Projektziel

Mit dem Forschungsprojekt wurden die Wohnverhältnisse in 77 deutschen Großstädten untersucht und die sozialen Wohnversorgungsbedarfe ermittelt, um mit wissenschaftlich gesicherten und empirisch überprüften Ergebnissen die Anforderungen für eine sozial orientierte Wohnungspolitik zu formulieren.

Veröffentlichungen

Holm, Andrej und Stephan Junker, 2019. Die Wohnsitutation in deutschen Großstädten - 77 Stadtprofile, Düsseldorf, Berlin, 2465 Seiten.

Holm, Andrej, Henrik Lebuhn, Stephan Junker und Kevin Neitzel, 2018. WIE VIELE UND WELCHE WOHNUNGEN FEHLEN IN DEUTSCHEN GROSSSTÄDTEN?. Die soziale Versorgungslücke nach Einkommen und Wohnungsgröße, Working Paper Forschungsförderung 63, Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, 143 Seiten.

Holm, Andrej, Stephan Junker und Kevin Neitzel, 2018. Wem nutzen wohnungspolitische Maßnahmen?. Mengeneffekte und soziale Reichweite beim Wohngeld, der Wohnraumförderung und der Mietpreisbremse in 77 deutschen Großstädten, Working Paper Forschungsförderung 93, Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, 86 Seiten.

Holm, Andrej, 2018. Wohnen macht arm. , WSI Mitteilungen, 5, S. 427-428.

Lebuhn, Henrik, Andrej Holm, Stephan Junker und Kevin Neitzel, 2017. Datenblatt zum Bericht "Sozialer Wohnversorgungsbedarf". , [online] https://www.boeckler.de/pdf_fof/99312.pdf, zuletzt abgerufen am 12.10.2017Berlin/Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung, 2 Seiten.

Lebuhn, Henrik, Andrej Holm, Stephan Junker und Kevin Neitzel, 2017. Wohnverhältnisse in Deutschland -. eine Analyse der sozialen Lage in 77 Großstädten, Düsseldorf/Berlin, 90 Seiten.

Projektbeschreibung

Kontext

Ohne eine qualifizierte Analyse der Wohnverhältnisse sind sinnvolle Instrumente einer sozial orientierten Wohnungspolitik nur schwerlich zu formulieren und bestehende Programme und Maßnahmen in ihrer Wirkung kaum zu evaluieren. Die Studie untersucht deshalb die Wohnverhältnisse in den Großstädten und fragt: Wie unterscheiden sich die Wohnverhältnisse in verschiedenen Städten? Wir wirkt sich die soziale Lage auf die Wohnverhältnisse aus?

In einem zweiten Analyseschritt werden die sozialen Wohnversorgungsbedarfe für die Großstädte geschätzt. Ausgehend von Sozialstatistikenen sowie wohnungswirtschaftlichen Bestands- und Angebotsdaten fragt die Studie: Wieviele leistbare Wohnungen zu welchen Miethöhen werden in den Großstädten benötigt, um für alle Haushalte eine angemessene Wohnungsversorgung zu sichern?

Fragestellung

Ziel der Studie war es, durch eine Analyse der Wohnverhältnisse die sozialen Herausforderungen der Wohnungspolitik genauer zu definieren und Kriterien für eine armutsfeste und bedarfsorientierte soziale Grundsicherung im Bereich des Wohnens zu entwickeln. Darüber hinaus hat die Studie durch die Abschätzung der sozialen Versorgungsbedarfe einen substantiellen Beitrag für eine verstärkte soziale Orientierung in den aktuellen wohnungspolitischen Diskussionen erarbeitet. Aufbauend auf den statistischen Auswertungen sind die Potenziale verschiedener Instrumente der Wohnungspolitik für die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen analysiert worden.

Untersuchungsmethoden

Die Analyse der Wohnverhältnisse erfolgte als sekundärstatistische Auswertung haushaltsbezogener Daten, die von den Mikrozensuserhebungen durch die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zur Verfügung gestellt wurden. Die Ermittlung der Wohnversorgungsbedarfe erfolgte als statistische Gegenüberstellung der einkommensabhängigen Versorgungsbedarfe und der preislichen Struktur des Wohnungsangebotes. Die Untersuchung der sozialen Reichweite von wohnungspolitischen Instrumenten erfolgte in Form einer Dokumentenanlyse. In den Blick genommen wurden insbesondere die aktuellen Regelungen in den Bereichen des Mietrechts, des Wohngeldes, der Wohnraumförderung und der Steuergesetzgebung.

Darstellung der Ergebnisse

Die sozialen Wohnverhältnisse werden von den Einkommen bestimmt: Je geringer die Einkommen sind, desto höher fällt die Mietbelastungsquote aus. 40 Prozent der Haushalte in den Großstädten zahlen mehr als 30% ihres Einkommens für die Miete. In den Großstädten fehlen insgesamt über 1,9 Mio. leistbare Wohnungen bei denen die Mietbelastungsquote von 30% nicht überschritten wird. Weder Mietpreisbremse, noch Wohngeld und Förderprogramme sind in ihrer aktuellen Form geeignet, mit Blick auf Mengeneffekte und soziale Reichweite die Lücken der sozialen Wohnversorgung in 77 deutschen Großstädten zu schließen.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Dr. Henrik Lebuhn
Humboldt-Universität zu Berlin Institut für Sozialwissenschaften
Stadt- und Regionalsoziologie

Kontakt

Dr. Eike Windscheid-Profeta
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung

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