zurück
Keyvisual FOFOE Themenschwerpunkt Strukturwandel Innovation

Forschungsschwerpunkt: Strukturwandel und Innovation

Der stetige Strukturwandel von Industrie und Dienstleistungen hat Auswirkungen auf Arbeit, Qualifikation und Beschäftigungschancen. Der Klimawandel, der demographische Wandel, die Digitalisierung, die Verknappung von Ressourcen sowie die geopolitischen Entwicklungen sind für Volkswirtschaften Chance und Herausforderung zugleich.

Technologische und ökonomische Veränderungen fordern bestehende wirtschaftliche und gesellschaftliche Institutionen, Arbeitsweisen und Unternehmensstrukturen heraus. Die Krisen der vergangenen Jahre haben verdeutlicht, dass es dem Markt allein nicht überlassen werden kann, den wirtschaftlichen Strukturwandel im Sinne von guten Arbeitsbedingungen, sicheren Beschäftigungsperspektiven und ökologische Nachhaltigkeit zu gestalten. Eine aktive und steuernde Rolle der Politik, neue Regulierungsansätze, neue institutionelle Arrangements sowie die demokratische Beteiligung von Beschäftigten und deren Interessenvertretungen an Innovationsprozessen sind unerlässlich, wenn Gesellschaft und Wirtschaft Antworten auf die aktuellen Herausforderungen entwickeln sollen.

Die Hans-Böckler-Stiftung fördert Projekte, die …

… sich mit Innovation und neuen Technologien aus einer arbeitsorientierten Sicht befassen.

Unternehmen entwickeln neue Produkte und Dienstleistungen, führen neue Technologien und Arbeitsweisen ein und ändern ihre Organisationsstrukturen. Die Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen und der Erhalt der Innovationsfähigkeit ist die Voraussetzung dafür, dass Unternehmen im Wettbewerb bestehen und ihre Standorte sichern können. Technologisch bedingte Umbrüche in den Betrieben können zum upgrading oder zum downgrading von Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen führen. Die Beteiligung von Beschäftigten und ihren Interessenvertretungen sind eine Schlüsselgröße bei der erfolgreichen Einführung von Innovationen. Mögliche Forschungsfragen beziehen sich daher auf Beschäftigte und ihre Interessenvertretungen als Akteure in Innovationsprozessen. Dabei geht es nicht nur um die Auswirkungen und Widersprüchlichkeiten von Innovationsprozessen auf Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen. Verstärkt sollen auch die Potenziale der partizipativen Gestaltung von Innovationen und neuen Technologien durch Beschäftigte und ihre Interessenvertretungen behandelt werden.

… den sektoralen Wandel der Wirtschaft und seine Gestaltung erforschen.

Der sektorale Wandel hat viele Ursachen. Dazu gehören neue Produkte und (Prozess-)Innovationen, sich ändernde Bedarfe von Konsumenten und Betrieben, Verschiebungen im internationalen Wettbewerb und bei politischen Rahmensetzungen. Darüber hinaus haben ökologische Nachhaltigkeit und Fragen von Energieverbrauch und Energiesicherung als Einflussfaktoren an Relevanz gewonnen. Immer deutlicher zeigt sich, dass der sozial-ökologische Umbau der Wirtschaft gestaltet werden muss, wenn wir gesellschaftlichen Wohlstand und gute Lebensbedingungen sichern möchten. Die wirtschaftliche Integration der Europäischen Union sowie die fortschreitende Verflechtung der Weltwirtschaft stellen eine große Herausforderung für die Wirtschaft in Deutschland und Europa dar. Neben der Anforderung an Unternehmen und Branchen, sich zunehmend international zu orientieren, werden multinationale Investoren in Europa aktiv und tragen zur Veränderung von Wirtschaftsstrukturen bei.

Wissenschaftlich erscheint es daher lohnenswert, Modernisierungspfade ganzer Wirtschaftsbereiche in den Blick nehmen, wobei die spezifischen Kompetenzen von Beschäftigten und ihrer Interessenvertretungen einzubeziehen sind. Strukturbrüche und der Wandel von Wirtschaftsstrukturen sind frühzeitig zu antizipieren und daraufhin zu analysieren, wie sie sich in der Breite und Tiefe auch mit Blick auf Beschäftigungs- und Einkommenseffekte umsetzen. Die zunehmende Heterogenität unterschiedlich internationalisierter Unternehmen und Branchen, die Ausdifferenzierung von Wertschöpfungsketten und die zunehmende Verflechtung von Dienstleistung und industrieller Produktion im Sinne einer hybriden Wertschöpfung sind dabei von besonderem Interesse.

Zugehörige Themen

Der Beitrag wurde zu Ihrem Merkzettel hinzugefügt.

Merkzettel öffnen