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Buchcover - Atlas der digitalen Arbeit Pressemitteilungen

Neu erschienen: Atlas der digitalen Arbeit: Texte und Grafiken zu Transformation, KI und Beschäftigtenrechten – kurz, informativ und aktuell

06.05.2022

Es geht um digitale Transformation in der Industrie, im öffentlichen Dienst, im Gesundheitswesen, der Logistik oder an Schulen – und wie sie Arbeitsabläufe, Beschäftigung, Jobprofile und Ausbildung beeinflusst. Um die Bezahlung von IT-Fachleuten und Clickworkern. Um Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) bei Bewerbungsverfahren, Überwachungsmöglichkeiten durch den Arbeitgeber, um Geschlechterunterschiede im Homeoffice oder die Bereitschaft, sich von einem Roboter pflegen zu lassen. Und um die Gretchenfrage: Wie lässt sich erreichen, dass nicht alleine in den Chefetagen bestimmt wird, welche Ziele Digitalisierung verfolgt? Der neue Atlas der digitalen Arbeit, den die Hans-Böckler-Stiftung und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) herausgeben, bildet zahlreiche Aspekte der Arbeitswelt von heute ab und bringt Entwicklungstrends auf den Punkt. Mit kurzen Texten und prägnanten, aktuellen Infografiken, gestaltet von der renommierten Berliner Atlasmanufaktur. Eine solide Grundlage, um über die Arbeit der Zukunft zu diskutieren. Und das kostenlos für alle Interessierten: Der Atlas kann gedruckt kostenlos bestellt oder gleich kostenlos digital heruntergeladen werden, die Grafiken sind ebenfalls frei herunterzuladen.

„Der digitale Wandel verstärkt den analogen Kapitalismus und schafft neue Formen der Ausbeutung“, warnen in ihrem Vorwort der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann und Dr. Claudia Bogedan, Geschäftsführerin der Hans-Böckler-Stiftung, mit Blick auf Trends der Plattformökonomie. Dabei sehen sie die Verantwortung nicht nur bei Unternehmen, sondern auch bei der Politik, die etwa auf europäischer Ebene durch veraltete Wettbewerbsvorschriften eine kollektive Interessenvertretung für Plattformbeschäftigte behindert. Andererseits zeigt der Atlas auch die positiven Seiten von Digitalisierung sowie Fortschritte und gute Beispiele für digitale Modernisierung im Dialog. Etwa die „Labs“, in denen bei Bosch Beschäftigte, Management und Betriebsräte alltagsnah mit neuen Technologien oder Prozessen experimentieren – auch mit dem Ziel, einen späteren Einsatz mit einer Betriebsvereinbarung zu begleiten. Oder neue Vorhaben der EU-Kommission, Plattformarbeit besser zu regulieren. Denn auch darum geht es im Atlas: „Welche Ideen haben Politik und Gewerkschaften, damit es auch in einer smarten Zukunft gerecht und fair zugeht?“, schreiben Claudia Bogedan und Reiner Hoffmann.

Wussten Sie zum Beispiel, dass:

  • Amazon ein Experiment mit einer Software zur Personalrekrutierung abbrechen musste, nachdem die KI unter anderem begann, in Bewerbungen nach dem Wort „Frau“ zu suchen, um Bewerberinnen abzuwerten (mehr dazu auf Seite 21 im Atlas; Link unten)?
  • Beschäftigte in Berufen der Informations- und Kommunikationswirtschaft 14 Prozent mehr verdienen, wenn sie nach Tarifvertrag bezahlt werden. Und dass der Vorteil damit sogar größer ausfällt als im Durchschnitt aller Branchen (S. 28)?
  • Im Verlauf der Corona-Pandemie die Sorge gesunken ist, durch Arbeit im Homeoffice Nachteile bei der Karriere zu erleiden? Wobei längst noch nicht klar ist, ob solche Effekte von Dauer sein werden (S. 15)?
  • Eine Analyse von 200.000 weltweiten Stellenausschreibungen für die chemische und pharmazeutische Industrie ergab, dass in rund einem Viertel ein Know-How in den Bereichen Datenwissenschaft oder Datenanalyse verlangt wird? Und dass der Anteil der Beschäftigten, die neue digitale Arbeitsformen oft praktizieren, zwischen 2019 und 2022 von einem Viertel auf über die Hälfte stieg, der Anteil der entsprechend Weitergebildeten aber längst nicht Schritt hielt (Seite 33)?  
  • 4,4 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland, 5,6 Prozent in Frankreich und sogar 6,5 Prozent in Irland 2020/2021 auf einer Online-Plattform gearbeitet haben (S.37)?

Weitere Informationen:

Der Atlas der digitalen Arbeit hat 54 Seiten. Gedruckte Exemplare können kostenlos bestellt werden auf den Websites von Hans-Böckler-Stiftung und DGB.

Bestellmöglichkeit und kostenloser Download:

Hans-Böckler-Stiftung

DGB

Die Infografiken können auch einzeln heruntergeladen werden.

Sie können kostenlos für eigene Publikationen genutzt werden, wenn der Urhebernachweis „Bartz/Stockmar, CCBY 4.0“ in der Nähe der Grafik steht, bei Bearbeitungen „Bartz/Stockmar (M) CC BY 4.0“.


Kontakt:
Rainer Jung
Leiter Pressestelle

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