Quelle: DGB/ Simone M. Neumann
Service aktuellInternationaler Frauentag am 8. März: Der Wandel ist weiblich
Die DGB-Frauen fordern ein Jahrzehnt der Gleichstellung. Was es für eine geschlechtergerechte Arbeitswelt braucht, schreibt die stellvertretende Bundesvorsitzende Elke Hannack in einer Sonderausgabe des HANS.
[7.3.2022]
Würden die Forscherinnen und Forscher der Hans-Böckler-Stiftung für eine Studie fragen, was in diesem Jahrzehnt die Arbeitswelt am stärksten prägt, würden die Antworten sicherlich lauten: Transformation, Digitalisierung und Klimaschutz. Diese Themen, das belegen auch die Ergebnisse des DGB Zukunftsdialogs, beschäftigen viele Menschen – und daher auch den DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften.
Für mich gehört noch ein weiterer Trend auf diese Liste: die Feminisierung der Arbeitswelt! Was manchen als eine Bedrohung der eigenen Privilegien erscheint, gilt anderen als Erfolg zäher feministischer Auseinandersetzungen. Und daran werden die Frauen im DGB auch künftig arbeiten. In den nächsten vier Jahren lautet unser Motto: „Wandel ist weiblich!“ - und wir haben konkrete Ansprüche an eine geschlechtergerechte Arbeitswelt formuliert: Erstens müssen strukturelle Ungleichheiten von Frauen überwunden werden – vor allem vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Zweitens brauchen wir faire Chancen für Frauen in der Digitalisierung. Drittens ist Gleichstellung eine wichtige Querschnittsaufgabe in der Klimapolitik.
Als größte Interessenvertretung erwerbstätiger Frauen in Deutschland muss der DGB dafür sorgen, dass diese Ansprüche Realität werden. Deswegen fordern wir zum Internationalen Frauentag am 8. März die neue Bundesregierung auf, den Wandel mutig für ein Jahrzehnt der Gleichstellung zu nutzen. Voraussetzung dafür ist auf gesetzlicher Ebene ein Gleichstellungs-Check, der Gesetze, Maßnahmen und Programme hinsichtlich ihrer unterschiedlichen Wirkung auf Frauen und Männer prüft.
In den Betrieben setzen wir auf die Betriebsratswahlen in diesem Jahr: Damit es mit der Gleichstellung von Frauen und Männern vorangeht, brauchen wir starke Betriebsrätinnen und Betriebsräte, die sich vor Ort für Chancengleichheit und für die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen einsetzen.
„Die Demokratie darf nicht vor den Werktoren enden!“ Das war einer der Leitsätze Hans Böcklers. Heute müssen wir ergänzen: Die Demokratie darf nicht vor Kitas, Einkaufszentren und Bürohäusern haltmachen. Denn unsere Arbeitswelt ist eine andere als vor siebzig Jahren und wandelt sich weiter. Diesen Veränderungen müssen wir uns als Gewerkschaften stellen. Auch wir müssen uns wandeln, um weiterhin ein echtes Sprachrohr der Beschäftigten und Expert*innen der Arbeitswelt zu sein – für Männer und Frauen.
Fragen Forscherinnen und Forscher der Hans-Böckler-Stiftung in zehn Jahren, was den Wandel der Arbeitswelt ausgemacht hat, dann hoffe ich, auch diese Antwort zu finden: die gelungene Gleichstellung von Frauen und Männern!
Elke Hannack ist die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes und Vorsitzende des Kuratoriums der Hans-Böckler-Stiftung.
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