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Das Bild zeigt Claudia Bogedan, die Geschäftsführerin der Hans-Böckler-Stiftung. Service aktuell

Ein weiteres Jahr der Krisen: Lösungen schaffen, die allen nützen

Auch Ende 2024 haben wir angesichts der Lage in der Welt kaum Zeit zum Durchatmen. Viele sind erschöpft und sorgen sich. Claudia Bogedan macht Mut und erinnert daran, dass im respektvollem Miteinander auf der Basis unverhandelbarer Rechte immer eine Stärke Deutschlands lag.

[16.12.2024]

Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu. Normalerweise ist der Jahresausklang die Zeit, innezuhalten, Bilanz zu ziehen und sich auf das Kommende vorzubereiten. Eine Zeit, um im Familien- und Freundeskreis unbeschwerte Stunden zu erleben und eine Auszeit vom Alltag zu nehmen. Das fällt in diesem Jahr schwer. Nicht nur, weil neben Glühweinständen und Weihnachtsmarkt in unseren Städten bereits auch Wahlkampfstände aufgebaut sind.

Schon lange belegt unsere Forschung eine allgemeine Erschöpfung und ein Mürbesein durch die multiplen Krisen. Der Alltag ist durch die maroden Infrastrukturen zusätzlich erschwert: Menschen stehen im Stau, warten auf den Zug, müssen den Tag umorganisieren, weil mal wieder die Kita spontan geschlossen ist. Materielle Sorgen aufgrund gestiegener Preise und einer wachsenden Unsicherheit, den eigenen Arbeitsplatz behalten zu können, kommen noch dazu. Und nun auch noch eine veritable Krise der Demokratie und weitere geopolitische Unsicherheiten. Angesichts der Lage in der Welt, der spürbaren Folgen durch den Klimawandel und die drohenden Massenentlassungen, haben wir zu diesem Jahreswechsel kaum Zeit zum Durchatmen.

Die Hans-Böckler-Stiftung ist Thinktank für die Politik in Deutschland und Europa. Wir forschen, beraten und qualifizieren, um Wege in eine demokratischere, sozialere und nachhaltigere Wirtschafts- und Arbeitswelt aufzuzeigen. Unsere Angebote sollen dazu beitragen, die Kolleg*innen in den Betrieben zu stärken. Denn auf der Basis von wissenschaftlich fundierten Fakten können wir belegen, dass die Sabotage von und Flucht aus der Mitbestimmung eben nicht zu besserem wirtschaftlichen Erfolg führen; im Gegenteil.

Die Stärke des Geschäftsmodells Deutschland lag immer in einer Kultur des respektvollen Miteinanders auf der Basis unverhandelbarer Rechte, die soziale und materielle Teilhabe gewährten. Die Innovations- und Problemlösungskompetenz fußt auf qualifizierten Belegschaften, die nicht von der permanenten Angst vor Beschäftigungsverlust gefesselt waren. Eine Demontage dieses Geschäftsmodells hilft nur den Superreichen. Donald Trump, Elon Musk und alle Neoliberalen eint, dass sie in unseren sozialen Rechten und in unserer Mitbestimmung eine Schwäche sehen. Sie wollen allein entscheiden können – über uns.

Doch wir wissen: Gemeinsam sind wir stark und werden dies nicht zulassen. Solidarisch werden wir Lösungen schaffen, die allen nützen. Dies ist der Antrieb unserer Arbeit. Einen – trotz allem – friedlichen und kraftspendenden Jahresausklang wünscht

 Claudia Bogedan

Dr. Claudia Bogedan ist die Geschäftsführerin der Hans-Böckler-Stiftung.

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