Studienförderung: Raus aus der Blase
Bei der Sommerakademie der Begabtenförderungswerke im bayerischen Kloster Banz debattierten Studierende in einem von der Hans-Böckler-Stiftung konzipierten Seminar über das Für und Wider des Lieferkettengesetzes. Hier einige Eindrücke aus den Diskussionen. Von Katharina Kindsmüller und Andreas Molitor
JOHANNA RENARD, HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG
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Quelle: Karsten Schöne
„Ich studiere in Rostock Theater und Biologie auf Lehramt. Das Lieferketten-Seminar hat eigentlich überhaupt nichts mit meinem Studium zu tun und war genau deswegen total spannend. Ich habe gelernt, dass ich über eine Person, nur weil sie von einer bestimmten Stiftung kommt, noch gar nichts weiß und ich ihre Einstellungen erst noch kennenlernen muss. Wir haben durchaus kontrovers diskutiert, aber alle waren auf Erkenntnisgewinn aus – und nicht darauf, als Sieger aus der Diskussion hervorzugehen. Außerdem ist mir bei diesem Thema klar geworden, dass der einzelne Konsument nicht die Macht hat, die ihm häufig versprochen wird.“
ATAL ISAKHEL-AHMADZAI, EVANGELISCHES STUDIENWERK
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Quelle: Karsten Schöne
„Lieferketten waren für mich vorher eine Blackbox. Jetzt weiß ich, was da alles dranhängt – Arbeitnehmerrechte, faire Löhne und Schutz vor Kinderarbeit. Ich habe auch gelernt, dass so ein Gesetz nicht alle Probleme löst. Wenn sich ein Konzern wegen Kinderarbeit von Lieferanten trennt, hilft das den Familien vor Ort? Vielleicht sollten wir mehr tun, damit die Menschen in solchen Ländern gar nicht erst in die Lage kommen, ihre Kinder arbeiten zu lassen.“
NICOLA TOMLIN, HANS-BÖCKLER-STIFTUNG
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Quelle: Karsten Schöne
„Ich habe gemerkt, dass Demokratie anstrengend ist, wenn man mit Menschen diskutiert, die einen völlig anderen politischen Hintergrund haben und ganz anderer Meinung sind, aber dass sich die Anstrengung auf jeden Fall lohnt. Sehr gut fand ich, dass eine Vertreterin von Tchibo erklärt hat, was Firmen für Nachhaltigkeit tun können und wie wichtig dafür das Lieferkettengesetz ist.“
SEBASTIAN LEDERER, HEINRICH-BÖLL-STIFTUNG
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Quelle: Karsten Schöne
„Bei einem Pro und Contra musste ich mit einem Jurastudenten der Adenauer-Stiftung gegen das Lieferkettengesetz argumentieren, das ich ja eigentlich befürworte. Dabei sind mir Schwächen des Gesetzes bewusst geworden, die mir vorher nicht aufgefallen sind.“
SIMONA MARIA BEHAM, HANNS-SEIDEL-STIFTUNG
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Quelle: Karsten Schöne
„Das Seminar hat mir den Zusammenhang zu meinem künftigen Beruf als Ärztin vor Augen geführt. Wenn man tagtäglich unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten muss, führt das unweigerlich zu Krankheiten, Verletzungen oder psychischen Schäden.“
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