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Magazin Mitbestimmung

Von CORNELIA GIRNDT: Das ist die neue WSI-Direktorin

Ausgabe 09/2016

Stiftung Anke Hassel, 51, ist seit September Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

Von CORNELIA GIRNDT

Die Sozialwissenschaftlerin,  die zuvor als Professorin für Public Policy an der Hertie School of Governance in Berlin forschte und lehrte, gilt als ausgewiesene Kennerin des deutschen Wirtschafts- und Sozialmodells – im europäischen Kontext. Die Hans-Böckler-Stiftung freut sich, mit Anke Hassel eine international renommierte Expertin zu gewinnen. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen im Bereich der politischen Ökonomie, sie forscht über die Institutionen des Arbeitsmarktes und Arbeitsmigration, genauso wie über Sozialpolitik und Arbeitnehmerpartizipation. Und sie hat intensive Erfahrung in der wissenschaftlichen Politikberatung.

Hassel wurde 1965 in Altenkirchen im Westerwald geboren und war Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung. Sie studierte Politik- und Wirtschaftswissenschaften, sowie Rechtswissenschaften an der Universität Bonn und der London School of Economics, wo sie später Visiting Fellow wurde. Die neue WSI-Direktorin kennt die Themen des WSI. Hassel promovierte bei dem  Industriesoziologen Walther Müller-Jentsch und forschte ab 1997 am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln, als Wolfgang Streeck dort wissenschaftlicher Direktor war.

Habilitiert wurde Anke Hassel 2003 an der Ruhr-Universität Bochum. In den Folgenjahren war sie – im Zuge eines Austausches zwischen Wissenschaft und Politik – im Planungsstab des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) tätig. Danach erhielt sie einen Ruf als Professorin für Soziologie an die Jacobs-University Bremen und 2005 auf den Lehrstuhl für Public Policy an der Hertie School. Anke Hassel jüngster Beitrag analysiert die Ungleichgewichte in Europa und die Exportabhängigkeit der deutschen Wirtschaft (German Politics, 2016).  Ihr Artikel „The Paradox of Liberalization – Understanding Dualism and the Recovery of the German Political Economy“ war der meistzitierte Beitrag, der 2014 und 2015  im British Journal of Industrial Relations erschien. Auch jenseits der Wissenschaft mischt sie sich ein. Regelmäßig schrieb Anke Hassel als Kolumnistin im Debattenmagazin „Berliner Republik“.

Die Hans-Böckler-Stiftung kennt ihre neue WSI-Direktorin aus verschiedenen Forschungskooperationen. Hassel leitet seit einem Jahr die 20köpfige europäisch besetzte Expertengruppe „Workers Voice“, die gute Unternehmensführung und Mitbestimmung in transnationalen  Unternehmen untersucht. Außerdem ist sie Mitglied der Expertenkommission „Arbeit der Zukunft“. Das WSI, das in diesem Jahr 70. Geburtstag feiert, führt wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Forschung zusammen. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe“, sagt die neue Wissenschaftliche Direktorin. „Die Arbeitswelt ändert sich derzeit rapide. Das WSI spielt eine wichtige Rolle bei der Erforschung dieser Prozesse und der Möglichkeit ihrer Gestaltung im Interesse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“

WEITERE INFORMATIONEN

Website von Anke Hassel

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