Prognose-Update: Die konjunkturelle Lage in Deutschland zur Jahresmitte 2023: Deutsche Wirtschaft erholt sich nur allmählich von der Winterrezession
Die Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft sind verhalten. Die Weltkonjunktur dürfte 2023 und 2024 nur langsam expandieren. Dabei erholt sich der Welthandel im Verlauf nur allmählich; im Jahresdurchschnitt 2024 dürfte er um 2,5 % zunehmen, nach 2,4 % in diesem Jahr.
Die deutsche Wirtschaft wird sich 2023 nach der leichten Rezession im Winterhalbjahr und einer Stagnation im zweiten Quartal, in der zweiten Jahreshälfte nur zögerlich erholen. Die Jahresverlaufsrate des BIP beträgt im Jahr 2023 0,3 %. Im Jahresdurchschnitt wird es - aufgrund der rückläufigen Raten im Winterhalbjahr - um 0,5 % abnehmen. Im nächsten Jahr setzt sich die Erholung fort. Das BIP wird im Durchschnitt um 1,2 % zunehmen, im Jahresverlauf um 1,4 %.
Die Verbraucherpreise in Deutschland werden 2024 langsamer steigen als in diesem Jahr. Seit Januar 2023 kommen die Gas- und Strompreisbremsen zum Tragen. Dadurch schwächt sich die Teuerungsrate weiter ab. Im Jahresdurchschnitt 2023 wird der Anstieg der Verbraucherpreise 5,3 % betragen. Im Jahresverlauf 2024 dürfte sich die Inflationsrate wieder der Zielrate der EZB annähern; im Jahresdurchschnitt steigt sie um 2,4 %.
Trotz der schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bleibt der Arbeitsmarkt im Prognosezeitraum robust. Die Arbeitslosenzahl wird im Jahresdurchschnitt 2023 um rund 150.000 Personen zunehmen; im nächsten Jahr bleibt sie nahezu unverändert. Die Arbeitslosenquote beträgt in beiden Jahren 5,5 % (2022: 5,3 %); das sind rund 2,6 Millionen Personen.
Stichworte: Prognose, Konjunkturprognose, Arbeitsmarkt, Steuern, Geldpolitik, IMK Prognose
Quelle
Dullien, Sebastian; Herzog-Stein, Alexander; Hohlfeld, Peter; Rietzler, Katja; Stephan, Sabine; Tober, Silke; Theobald, Thomas; Watzka, Sebastian:
Deutsche Wirtschaft erholt sich nur allmählich von der Winterrezession
IMK Report, Düsseldorf, 20 Seiten