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Policy Brief

Höhepunkt der Inflation im November 2022 überwunden: IMK Inflationsmonitor

Mit 10,0 % markiert die November-Inflation den ersten Schritt in Richtung Normalisierung der Preisentwicklung. Trotz erneut steigender Nahrungsmittelpreise verringerten sich die haushaltsspezifischen Inflationsraten für alle betrachteten Haushaltstypen. Ausschlaggebend waren die gegenüber dem Vormonat deutlich geringeren Preise für Diesel und Heizöl, aber auch Strom und Benzin wurden billiger. Da die Bundesregierung im Dezember die Abschlagszahlungen der Haushalte mit Gasheizung und Fernwärme übernimmt und ab Januar 2023 die Gas- und Strompreisbremsen in Kraft sind, dürften die Inflationsraten nunmehr sinken, sofern es keine weiteren unerwarteten Preisschocks gibt. Allerdings wirken die diesjährigen Preisschübe bei Energie und Nahrungsmitteln noch bis weit in das kommende Jahr auf die Inflationsrate, da diese als Veränderung der Preise gegenüber dem Vorjahresmonat berechnet wird. Die kriegsbedingten Preissprünge bei Energie und Nahrungsmitteln dominieren damit weiterhin das Inflationsgeschehen und belasten - wie in den Vormonaten - die Haushalte mit geringeren Einkommen besonders stark. Die Spanne der haushaltsspezifischen Inflationsraten ist leicht gestiegen und erreicht mit 3,5 Prozentpunkten einen neuen Höhepunkt: Die geringste Teuerungsrate verzeichneten - wie durchgängig seit Januar 2022 - einkommensstarke Alleinlebende (8,0 %), die höchste mit 11,5 % erneut einkommensschwache Paare mit zwei Kindern. Unverändert hoch blieb der besonders ausgeprägte Unterschied bei der kombinierten Belastung durch die Preise von Nahrungsmitteln und Haushaltsenergie. Er betrug wie im Oktober 2022 5,0 Prozentpunkte, wobei diese Güterarten bei einkommensschwachen Alleinlebenden einen Inflationsbeitrag von 8,6 Prozentpunkten lieferten, verglichen mit 3,6 Prozentpunkten im Falle von einkommensstarken Alleinlebenden.

Stichworte: Inflationsmonitor, Inflation, Haushalte, Teuerungsrate, haushaltsspezifische Inflationsraten, Energiepreise, Nahrungsmittelpreise

Quelle

Dullien, Sebastian; Tober, Silke: IMK Inflationsmonitor
IMK Policy Brief, Düsseldorf, 13 Seiten

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