Makroökonomische Effekte einer Beitragssatzerhöhung in der Rentenversicherung: Nachhaltigkeit in der Rentenversicherung in Zeiten des demografischen Wandels
In dieser Studie wird zunächst der Begriff der Nachhaltigkeit bezogen auf die Rentenpolitik beleuchtet und gezeigt, dass ein Trade-off zwischen sozialer und finanzieller Nachhaltigkeit letztendlich an die alte Debatte um den vermeintlichen Trade-off zwischen Leistungsniveau und finanzieller Belastung unter dem Druck des demografischen Wandels anknüpft. Kernargument gegen eine Beitragssatzerhöhung bzw. Erhöhung des Zuschusses aus Steuermitteln und damit eine Erhöhung der Ausgaben für Renten, um das Leistungsniveau zu halten, ist, dass diese Maßnahmen als wachstumshemmend gelten. Ein Literaturüberblick zeigt, dass die meisten Simulationen zu den Folgen einer Beitragserhöhung im Kontext des demografischen Wandels, die auf dem "Markt" der wirtschaftspolitischen Beratung sind, auf denselben neoklassischen Modellannahmen aufbauen. Diejenigen neoklassischen Simulationsergebnisse mit hoher empirischer Kohärenz zeigen einen nur kleinen wachstumshemmenden Effekt. Ein alternatives Modell, das diese neoklassischen Annahmen nicht beinhaltet, zeigt hingegen andere Effekte mit hoher empirischer Kohärenz: Es gibt insbesondere keinen negativen Effekt auf Wachstum und Beschäftigung. Um diesen Punkt zu analysieren, werden Simulationen mit einem keynesianischen makroökonometrischen Modell durchgeführt, die zeigen, wie sich drei alternative Finanzierungsmöglichkeiten höherer Rentenausgaben makroökonomisch auswirken.
Quelle
Logeay, Camille; Zwiener, Rudolf; Blank, Florian:
Nachhaltigkeit in der Rentenversicherung in Zeiten des demografischen Wandels
IMK Study, Düsseldorf, 34 Seiten