Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung 2021/2022: Engpässe bei Vorprodukten verzögern Erholung
Nachdem die globale Wirtschaftstätigkeit im vergangenen Jahr infolge der Covid-19-Pandemie um 3,3 % einbrach, befindet sich die Weltwirtschaft seither auf Erholungskurs. Allerdings verläuft diese Erholung nicht einheitlich, sondern ist in den Industrieländern aufgrund des größeren Impffortschritts stärker ausgeprägt als in einigen Schwellenländern. Unter der Annahme keiner weiteren Rückschläge beim Überwinden der Pandemie und des stetigen Auflösens von Produktionsengpässen wird die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 6,1 % expandieren, im nächsten Jahr um 4,8 %.
Der weltwirtschaftliche Aufschwung dürfte die Exporte aus Deutschland beflügeln, sobald die Hemmkraft der Lieferengpässe im Laufe des kommenden Jahres abklingt. Die günstigen Absatzperspektiven werden auch die bisher schleppende Investitionstätigkeit anregen. Der private Konsum wird - wenn wie unterstellt - mit dem Abebben der Pandemie sowie der verbesserten Einkommenssituation und einem Rückgang der Sparquote eine beachtliche Dynamik entfalten.
Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt 2021 um 2,6 % zunehmen und 2022 um 5,1 %. Die Arbeitslosenquote, die 2020 um 0,9 Prozentpunkte auf 5,9 % gestiegen war, dürfte in diesem Jahr auf 5,7 % sinken und 2022 5,1 % betragen. Die Inflationsrate übersteigt infolge der gehäuften Preisschocks mit 2,9 % und 1,9 % in beiden Jahren die zugrundeliegende Inflationsdynamik.
Stichworte: Prognose, Konjunkturprognose, Arbeitsmarkt, Steuern, Geldpolitik, IMK Prognose
Quelle
Dullien, Sebastian; Herzog-Stein, Alexander; Hohlfeld, Peter; Rietzler, Katja; Stephan, Sabine; Tober, Silke; Watzka, Sebastian:
Engpässe bei Vorprodukten verzögern Erholung
IMK Report, Düsseldorf, 30 Seiten