Verhaltene Erholung in Sicht ; Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung 2020/2021: Wirtschaftspolitische Reaktion mildert Corona-Einbruch
Die Corona-Krise hat die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession gestürzt. Im ersten Halbjahr 2020 ist die globale Wirtschaftsaktivität stark geschrumpft. Im Prognosezeitraum dürfte die weltwirtschaftliche Produktion mit Unterstützung der Geld- und Fiskalpolitik wieder spürbar ausgeweitet werden. Dennoch wird sich die wirtschaftliche Erholung nur allmählich vollziehen.
Auch die deutsche Wirtschaft verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 einen starken Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die wirtschaftspolitischen Akteure reagierten zügig mit Liquiditätshilfen und Nachfragestimuli und bannten so die Gefahr einer sich selbst verstärkenden Abwärtsbewegung. Unter der Annahme, dass Corona-Ausbrüche lokal begrenzt werden können, ist mit einem Rückgang des BIP um 6,2 % in diesem Jahr und einem Anstieg um 3,8 % im kommenden Jahr zu rechnen. Trotz der Stützungsmaßnahmen macht sich die Corona-Krise auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sinkt zwar - wegen einer massiven Nutzung von Kurzarbeit - nur wenig, aber die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt nimmt infolge des Rückgangs bei den Selbstständigen und Mini-Jobbern in beiden Jahren ab. Die Arbeitslosenquote wird von 5,0 % im Jahr 2019 auf 6,3 % im Jahr 2021 steigen. Die Inflationsrate bleibt mit 0,5 % und 1,3 % in beiden Jahren deutlich unter der Zielinflationsrate der EZB.
Stichworte: Prognose, Konjunkturprognose, Arbeitsmarkt, Steuern, Geldpolitik, IMK Prognose, Arbeitsmarkt, Wachstum, Bruttoinlandsprodukt, Inflation
Quelle
Dullien, Sebastian; Herzog-Stein, Alexander; Hohlfeld, Peter; Rietzler, Katja; Stephan, Sabine; Theobald, Thomas; Tober, Silke; Watzka, Sebastian:
Wirtschaftspolitische Reaktion mildert Corona-Einbruch
IMK Report, Düsseldorf, 28 Seiten