Die Konjunkturelle Lage in Deutschland zur Jahreswende 2019/2020: Konjunktur bleibt schwach
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird 2019 nur um 0,5 % gegenüber dem Vorjahr zunehmen. Neben den Konsumausgaben des Staates und den Wohnungsbauinvestitionen war abermals der private Konsum maßgeblicher Konjunkturmotor. Die erneut kräftigen Lohnzuwächse zusammen mit der spürbaren Beschäftigungszunahme erhöhten die Bruttolohn und -gehaltssumme deutlich. Die Binnennachfrage ist die entscheidende Stärke der aktuellen Konjunktur. Vom Außenhandel kam dagegen per saldo ein deutlich negativer Wachstumsbeitrag.
Für 2020 ist keine durchgreifende Erholung der deutschen Konjunktur zu erwarten. Im Verlauf dürfte das BIP um 0,9 % zunehmen, im Jahresdurchschnitt um 0,8 %. Rechnet man den im kommenden Jahr außergewöhnlich starken Kalendereffekt (0,4 Prozentpunkte) heraus, so steigt das BIP 2020 sogar nur um 0,4 %. Die Binnenwirtschaft wird - wie in den Vorjahren - die treibende Kraft sein, während der Außenbeitrag negativ zu Buche schlägt. Der Beschäftigungsanstieg kommt 2020 nahezu zum Stillstand. Die Arbeitslosenquote nimmt leicht auf 5,1 % (2019: 5,0 %) zu. Die Verbraucherpreise steigen in beiden Jahren um jeweils 1,4 %.
Stichworte: Prognose, Konjunkturprognose, Arbeitsmarkt, Steuern, Geldpolitik, IMK Prognose
Quelle
Dullien, Sebastian; Hohlfeld, Peter; Paetz, Christoph; Rietzler, Katja; Theobald, Thomas; Tober, Silke:
Konjunktur bleibt schwach
IMK Report, Düsseldorf, 20 Seiten