: Industrielle Fachkräfte unter Druck? Das Beispiel der Laborantinnen und Laboranten in der Chemie und Pharmaindustrie
Werden dual ausgebildete Laborantinnen und Laboranten in Zukunft noch gebraucht, oder geraten sie im Zeichen der Wissensgesellschaft auf's Abstellgleis? Nach den hier präsentierten Forschungsergebnissen erweist sich die berufliche Position von Chemie und Biologielaborantinnen und Laboraten als ausgesprochen stabil. Neue Wissensarten gewinnen und praktisch-handwerkliche Fertigkeiten verlieren an Bedeutung, und veränderte Formen und Bedingungen von Projektarbeit verändern die Anforderungen an Laborantinnen und Laboranten, sie destabilisieren das betreffende Berufs und Ausbildungsprofil aber nicht. Zwar stehen (auch) Laborantinnen und Laboranten verbreitet unter Druck. Dieser geht aber auf die als "Ökonomisierung" wahrgenommene verstärkte Ausrichtung von Unternehmensstrategien an Finanzmarktrationalität zurück, die sich nach Bereichen unterschiedlich in mehr oder weniger verschlechterten Arbeits- und Leistungsbedingungen, verengten Handlungsspielräumen und teilweise auch Entgeltverlusten niederschlägt. Die Stabilität der Position ergibt sich daher nicht `von selbst', sie muss auch sozial stabil gehalten werden.
Quelle
Kädtler, Jürgen; Neumann, Uwe (2012):
Industrielle Fachkräfte unter Druck? Das Beispiel der Laborantinnen und Laboranten in der Chemie und Pharmaindustrie
Arbeitspapier Bd. 257, Düsseldorf, 72 Seiten
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