Prognose-Update: Deutsche Konjunktur im Herbst 2010: Erholung verlangsamt sich
During the first half of 2010, the German economic recovery proceeded at a very brisk pace. In the second half of 2010, the economic momentum will be more moderate but the basic trend remains positive. The reasons for this are: First, the economic stimulus packages will expire gradually; second, a noticeable slowdown of the global economy's expansion is expected. In 2010, GDP growth will amount to 3.5%. Next year the pace of economic recovery will slow even more. The increase in gross domestic product on annual average is expected to be only 1.9% in 2011. Unemployment will decline this year by 190,000 persons, in 2011 by 300,000 persons. The unemployment rate will decline to 7.7% in 2010 and to 7.0% in 2011. Consumer prices will rise by 1.1% in 2010 and by 1.3% in 2011. A strong upswing in Germany is warranted not only with a view to lowering unemployment but also to enhancing the stability of the euro area and reducing euro-area imbalances. German fiscal policy should therefore maintain an expansionary stance in 2011 and bolster domestic demand.
Die deutsche Konjunktur hat ihren Erholungskurs im Verlauf des ersten Halbjahres 2010 stark beschleunigt fortgesetzt. Mit einer Fortsetzung dieser überaus lebhaften Konjunktur ist derzeit allerdings nicht zu rechnen. In der zweiten Jahreshälfte wird die konjunkturelle Dynamik, bei einer weiterhin positiven Grundtendenz, verhaltener ausfallen. Zum einen laufen die Konjunkturprogramme sukzessive aus. Zum anderen wird sich das Expansionstempo der Weltwirtschaft verlangsamen. Für das Jahr 2010 insgesamt wird die Zunahme des Bruttoinlandsprodukts im Jahresdurchschnitt 3,5 % betragen. Im kommenden Jahr flacht das Tempo der konjunkturellen Erholung merklich ab. Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts wird 2011 im Jahresdurchschnitt voraussichtlich nur noch 1,9 % betragen. Die Arbeitslosigkeit wird dieses Jahr um 190.000 Personen und 2011 um 300.000 Personen zurückgehen. Die Arbeitslosenquote wird entsprechend auf 7,7% 2010 und auf 7,0% 2011 sinken. Die Verbraucherpreise werden in diesem Jahr um 1,1 % und im nächsten Jahr um 1,3 % steigen.
Ein kräftiger Aufschwung in Deutschland ist nicht nur erforderlich um die Arbeitslosigkeit zu verringern, sondern auch um die Stabilität des Euroraums insgesamt zu erhöhen und die existierenden Ungleichgewichte zu verringern. Die deutsche Fiskalpolitik sollte daher im kommenden Jahr expansiv wirken, um die Binnennachfrage zu stärken.
Quelle
Horn, Gustav A.; Hohlfeld, Peter; Niechoj, Torsten; Sturn, Simon; Tober, Silke; Truger, Achim:
Erholung verlangsamt sich
IMK Report, Düsseldorf, 14 Seiten