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Eine alltagsgeschichtliche Studie über die SED-Funktionärsausbildung in Thüringen: Für die Revolution auf die Schulbank

Die hinter vorgehaltener Hand "rote Klöster" genannten Partei- und Kaderschulen der SED waren in der DDR mehr als nur Einrichtungen zur Indoktrination. Übersehen wird oft der Auftrag der Funktionärsausbildung für die Verwaltung der DDR: Die Absolventen sollten lernen, die marxistisch-leninistische Theorie in die politische Praxis umzusetzen und für die soziale Wirklichkeit fruchtbar zu machen.


Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schulungen wie auch die Lehrkräfte waren nicht nur passive Objekte oder lediglich ausführende Organe des Parteiwillens. Sie traten selbst als Akteure in Erscheinung, die die Anweisungen auf ihre eigene Weise interpretierten und umsetzten: dadurch kamen die Schulungen überhaupt erst in der sozialen und politischen Wirklichkeit der DDR-Gesellschaft an. Das galt vor allem für die Zeit bis 1965, in der die Parteischulung starken Veränderungen ausgesetzt war, aber auch für die Jahre danach.

Quelle

Kiepe, Jan (2016): Für die Revolution auf die Schulbank - Eine alltagsgeschichtliche Studie über die SED-Funktionärsausbildung in Thüringen
Reihe Politik- und Gesellschaftsgeschichte Bd. 101, Bonn, ISBN: 978-3-8012-4235-0, 413 Seiten

Dissertation an der Universität Erfurt

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