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Report

Erste empirische Befunde für die USA: Inflation reduction act: Gut fürs Klima, schlecht für Europa?

Der IRA wird merklich zur Dekarbonisierung der US-Wirtschaft beitragen, insbesondere im Energiesektor. Beim Ausbau von Photovoltaik, Batteriespeichern und der Wasserstoffproduktion zeigt er bereits Wirkung. Schleppend verläuft hingegen der Ausbau der Windenergie. Üppige Subventionen für die klimaneutrale Stromerzeugung tragen dazu bei, dass die realen Strompreise in den USA in den kommenden Jahren tendenziell sinken. Dies würde der US-Wirtschaft die Dekarbonisierung durch Elektrifizierung erleichtern und die USA zu einem attraktiven Standort für energieintensive Produktionsverfahren (z.B. Wasserstoff und Chemie) machen. Auch die Wasserstoffproduktion wird stark gefördert, was langfristig Produktion und Export von klimafreundlichen Produkten und Wasserstoff stärken dürfte. Der IRA hat der Batteriefertigung in den USA einen enormen Schub verliehen. 2030 könnten die Produktionskapazitäten ausreichen, um sowohl den eigenen Bedarf an Elektroauto-Batterien zu decken als auch sie zu exportieren. Zudem senken die Subventionen die Kosten einer in den USA gefertigten Batterie um bis zu 30 %, wodurch diese annährend so günstig wäre, wie eine derzeit in China gefertigte. Diese Konkurrenz dürfte den Aufbau einer europäischen Batterieproduktion sehr erschweren. Aufgrund des beträchtlichen Volumens und der Kopplung der Förderung an soziale Standards ist der IRA ein umfassendes und wirkungsvolles Maßnahmenpaket, auf das die europäische Politik eine Antwort finden muss.

Quelle

Bauermann, Tom; Stephan, Sabine; Watt, Andrew: Inflation reduction act: Gut fürs Klima, schlecht für Europa?
IMK Report, Düsseldorf, 30 Seiten

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