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Das Bild zeigt das Cover der Ausgabe. WSI-Mitteilungen

Seeliger, Martin : Die soziale Konstruktion transnationaler Solidarität. Zur Geschichte des „AK InterSoli“ bei Volkswagen

Ausgabe 05/2024

DOI: 10.5771/0342-300X-2024-5-371

Seiten 371–379

Zusammenfassung

Der Arbeitskreis Internationale Solidarität („AK InterSoli“) stellt in der Forschung zur Arbeitspolitik im Volkswagenkonzern einen weitgehend blinden Fleck dar. Auf Basis der Befunde eines empirischen Forschungsprojekts zu seiner Geschichte rekonstruiert der Autor die Aufgaben und Wirkungen der Gruppe bei der sozialen Konstruktion transnationaler Solidarität. Während die Gründung der Gruppe auf die Initiative des Betriebsrats zurückging, wurde ihr praktisches Engagement von Mitgliedern des Vertrauensleutekörpers sowie Angehörigen der Belegschaft getragen. Zu den Aufgaben der Gruppe zählten die Unterhaltung internationaler Kontakte, Öffentlichkeitsarbeit sowie politische Bildung für Belegschaft und Gewerkschaft. Mit seiner Arbeit trug der Arbeitskreis wesentlich zur Schaffung arbeitspolitischer Öffentlichkeit bei und wirkte als Transmissionsriemen in der Schaffung transnationaler Solidarität und deren Rückbindung an die Belegschaft. Eine weitere wichtige Bedeutung entfaltete die Arbeit der Gruppe für die spätere Etablierung der Organe internationaler Interessenvertretung in Form des Europäischen Konzernbetriebsrats sowie des Weltkonzernbetriebsrats.

Schlagworte: Betriebspolitik, Industrielle Beziehungen, Gewerkschaftspolitik, Internationalisierung, Solidarität

Abstract

The Arbeitskreis Internationale Solidarität “AK InterSoli” (Working Group International Solidarity) represents a largely blind spot in the research on labour politics in the Volkswagen Group. Based on the findings of an empirical research project on its history, the author reconstructs the group’s tasks and effects in the social construction of transnational solidarity. While the group was founded on the initiative of the works council, its practical activities were carried out by union workplace representatives as well as by members of the workforce. The group’s tasks included maintaining international contacts, public relations work and political education for the workforce and the union. Through its work, the group made a significant contribution to the creation of public awareness of labour policy and acted as a transmission belt in the creation of transnational solidarity and its link back to the workforce. The group’s work also played an important role in the subsequent establishment of organs for the international representation of interests in the form of the European Works Council and the World Works Council.

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