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HBS Böckler Impuls

Verteilung: Weniger Armut bei den Nachbarn

Ausgabe 08/2012

Immer mehr Menschen in Deutschland sind von Armut bedroht. Die Einkommensungleichheit bleibt auf hohem Niveau.

12,6 Millionen Menschen oder 15,6 Prozent der deutschen Bevölkerung waren laut EU-Statistik 2009 armutsgefährdet. Diese Zahlen hat das Statistische Bundesamt für die European Union Statistics on Income and Living Conditions (EU-SILC) erhoben.

Die Quote liegt damit zwar unter dem EU-Durchschnitt von 16,4 Prozent. Sie ist allerdings höher als in allen Nachbarländern außer Polen. Zudem ist der Anteil der von Armut bedrohten Deutschen seit 2006 kontinuierlich gestiegen. Die EU-weit niedrigste Quote wies 2009 Tschechien mit 9 Prozent auf, die höchste Lettland mit 21,3 Prozent. Menschen gelten als armutsgefährdet, wenn sie einschließlich staatlicher Transferleistungen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben. In Deutschland sind das für Alleinstehende 940 Euro pro Monat.

Auch Ungleichheit ist ein Problem: Die oberen 20 Prozent in der deutschen Einkommenspyramide verdienten 2009 wie im Vorjahr durchschnittlich das Viereinhalbfache des unteren Fünftels. Im EU-Durchschnitt war es das Fünffache. In den meisten Nachbarländern Deutschlands herrscht hingegen weniger Ungleichheit als hierzulande. Am höchsten sind die Einkommensunterschiede in denjenigen Staaten, die auch bei der Armut am schlechtesten abschneiden: in Litauen, Lettland, Spanien, Rumänien und Bulgarien.

  • Menschen gelten als armutsgefährdet, wenn sie einschließlich staatlicher Transferleistungen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben. In Deutschland sind das für Alleinstehende 940 Euro pro Monat. Zur Grafik

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