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Wen die Teuerung trifft Böckler Impuls

Inflation: Wen die Teuerung trifft

Ausgabe 11/2023

Am stärksten von der Inflation betroffen sind erneut die ärmeren Alleinlebenden.

Die Inflationsrate in Deutschland ist im Mai spürbar gesunken, lag mit 6,1 Prozent aber immer noch auf sehr hohem Niveau. Deutlich überdurchschnittlich von der Teuerung betroffen sind Alleinlebende mit geringem Einkommen. Alleinlebende mit sehr hohen Einkommen waren am wenigsten belastet. Dies zeigt der neue IMK-Inflationsmonitor, der seit Anfang 2022 monatlich die spezifischen Teuerungsraten für neun repräsentative Haushaltstypen ausweist.

Die Alleinlebenden mit geringem Einkommen mussten im Mai eine Teuerung von 6,9 Prozent hinnehmen. Auch einkommensschwache Familien mussten mit 6,2 Prozent eine leicht überdurchschnittliche Teuerung verkraften. Sie hatten von Februar 2022 bis Februar 2023 durchgehend die höchste Inflationsbelastung aller Haushaltstypen, in den ersten beiden Monaten 2023 zusammen mit den einkommensschwachen Alleinlebenden. Dass sie nun nicht mehr so stark hervorstechen, ist auf die zuletzt gesunkenen Kraftstoffpreise zurückzuführen. Arme Alleinstehende besitzen dagegen selten ein Auto, weshalb ihre Teuerungsrate weniger stark beeinflusst wird. Generell sind ärmere Haushalte stärker von der Inflation betroffen, da Nahrungsmittel und Haushaltsenergie, bei denen kaum gespart werden kann, ein sehr hohes Gewicht in ihrem Warenkorb haben. Die geringste haushaltsspezifische Belastung mit 5,4 Prozent wiesen im Mai – wie schon seit Beginn des Jahres 2022 – die Singles mit einem hohen Einkommen auf.

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Für die kommenden Monate erwarten die Fachleute des IMK eine weitere Entspannung der Lage. Sie gehen davon aus, dass sich die Lieferengpässe auflösen und die „teilweise überhöhten Gewinnmargen“ zurückgehen werden. „Beides dürfte die Wirkung der etwas stärkeren Lohnentwicklung kompensieren, sodass die Inflationsrate spätestens im Verlauf von 2024 wieder in der Nähe des Inflationsziels der EZB von zwei Prozent liegen dürfte.“ 

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