Quelle: HBS
Böckler ImpulsEinkommen / Bildung: Trends und Nachrichten
Einkommen:
Das Verarmungsrisiko für Geringverdiener ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Während in den 1980er und 90er-Jahren jedes Jahr etwa 10 Prozent der Geringverdiener unter die Armutsschwelle rutschten, stieg die jährliche „Verarmungsquote“ zwischen 2000 und 2007 auf 15 Prozent an. Dies hat das Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung (WZB) ermittelt. Aus der Mittelklasse fallen jedes Jahr nur etwa 2 Prozent der Haushalte unter die Armutsgrenze von derzeit rund 900 Euro netto. Besserverdiener sind so gut wie nie betroffen. Eine der Ursachen für den Anstieg der Verarmungsquote sind nach Einschätzung der Wissenschaftler die Veränderungen am Arbeitsmarkt: Geringqualifizierte müssen häufiger als früher den Arbeitgeber wechseln und werden öfter arbeitslos. Hinzu kommt der Rückgang der Reallöhne im unteren Einkommensbereich.
Bildung:
Jugendliche türkischer oder arabischer Herkunft haben schlechtere Chancen auf eine betriebliche Ausbildung als andere Bewerber mit Migrationshintergrund. Wie aus einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervorgeht, finden trotz Realschulabschluss nur 20 Prozent der türkischen beziehungsweise arabischen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz. Die Erfolgswahrscheinlichkeit von Jugendlichen aus Südeuropa liege bei 40 Prozent.
WZB, Dezember 2011
BIBB, Dezember 2011