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Transparenz statt Tabu Böckler Impuls

Gehälter: Transparenz statt Tabu

Ausgabe 13/2023

Über Geld spricht man nicht, heißt es oft. Für Beschäftigte ist es jedoch besser, gut informiert zu sein. Ein neues Angebot des WSI schafft Transparenz.

Was verdienen Bankkaufleute, Pflegekräfte oder IT-Fachleute? Wie unterscheiden sich die Gehälter je nach Standort oder Berufserfahrung? Wie weit liegen Frauen und Männer bei der Bezahlung auseinander? Diese Fragen beantwortet das neue Angebot „Wer verdient was?“ auf ­Lohnspiegel.de. Das Internetportal bietet aktuelle und ausführliche Informationen zu den Gehältern von über 100 gängigen Berufen. „Unser Ziel ist es, die Löhne und Gehälter transparenter zu machen“, erklärt Malte Lübker vom WSI, der das Portal wissenschaftlich betreut. „In Deutschland ist der eigene Verdienst im Freundes- und Kollegenkreis noch immer ein Tabuthema, sodass es vielen gar nicht auffällt, wenn ihr Gehalt zu niedrig ist.“

Die Analyse der Daten auf Lohnspiegel.de, die sich auf eine Arbeitswoche von 38 Stunden und das Grundgehalt ohne Extras wie Weihnachts- oder Urlaubsgeld beziehen, zeigt, dass die Löhne nicht nur zwischen den verschiedenen Berufen, sondern auch innerhalb der Berufe teilweise stark variieren. So ist das Gehaltsniveau im Süden Deutschlands und in den Stadtstaaten tendenziell höher, in den ostdeutschen Flächenländern hingegen noch immer besonders niedrig. Auch Frauen verdienen in allen untersuchten Berufen weniger als Männer. Bezahlt macht sich hingegen steigende Berufserfahrung: Je länger jemand schon in einem Beruf arbeitet, desto höher ist in aller Regel auch das Gehalt. Dies gilt insbesondere, wenn es auf Knowhow ankommt, während der Zuwachs bei einfachen Tätigkeiten deutlich geringer ausfällt.
 

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