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HBS Böckler Impuls

Aufstocker: Subvention für Niedriglöhne

Ausgabe 07/2013

Fast 600.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte brauchten Ende 2012 Hartz-IV-Leistungen zum Leben.

Mehr als die Hälfte von ihnen hat einen Vollzeitjob, wie Daten aus dem Jahr 2011 zeigen. Das geht aus einer Analyse des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) hervor. Faktisch wirke die Grundsicherung als Subvention für den Niedriglohnsektor, so das IAQ.

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr gut 1,3 Millionen Menschen, die trotz Arbeit auf Hartz IV angewiesen waren. Neben den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind dies vor allem Minijobber. Hinzu kommen Selbstständige mit geringen Einkünften. Die absolute Zahl dieser Working Poor hat sich in den vergangen Jahren kaum verändert – während insgesamt weniger erwerbsfähige Menschen Hartz-IV-Leistungen bekamen. Damit zeige sich „ein deutlicher Bedeutungszuwachs der Gruppe der Aufstocker“, stellt das Institut fest. 2007 waren erst 23 Prozent der arbeitsfähigen Leistungsempfänger erwerbstätig, 2012 bereits 30 Prozent. 

  • Rund 1,3 Millionen Menschen brauchen Hartz IV trotz Arbeit. Im Gegensatz zur Gesamtzahl der Grundsicherungsempfänger ist dieser Wert in der Vergangenheit nicht gesunken. Zur Grafik

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