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HBS Böckler Impuls

Geringverdiener: Real weniger in der Tasche als 1995

Ausgabe 13/2008

Die Arbeitseinkommen im Niedriglohnsektor haben sich im vergangenen Jahrzehnt wesentlich schlechter entwickelt als höhere Verdienste.

Das untere Viertel der Arbeitnehmer verlor von 1995 bis 2006 fast 14 Prozent an Kaufkraft. In der oberen Hälfte der Einkommensverteilung nahmen die Reallöhne hingegen leicht zu. Das geht aus Berechnungen des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) hervor.

Seit 2000 blieb die Lohnentwicklung in der untersten Gruppe nicht nur hinter den Preissteigerungen zurück: Sogar die nominalen Löhne sanken - um knapp fünf Prozent. 2006 betrug der durchschnittliche Stundenlohn in dieser Einkommensklasse 6,90 Euro. Im höchsten Einkommensviertel legten die Nominallöhne zwischen 2000 und 2006 um gut zwölf Prozent zu. Der durchschnittliche Stundenlohn des oberen Viertels betrug 2006 damit 25,60 Euro.

1995 fielen noch 63 Prozent der Beschäftigten in den Bereich "mittlerer Einkommen". Darunter verstehen die IAQ-Forscher zwischen zwei und vier Dritteln des mittleren Einkommens. 2006 lagen nur noch 52 Prozent in diesem Abschnitt der Verdienstskala. Den überwiegenden Teil der Verschiebung führt das IAQ auf die Ausweitung des Niedriglohnsektors zurück, einen kleinen Teil auf eine "moderate Zunahme" gut bezahlter Arbeit.

Gerhard Bosch u.a.: Niedriglohnbeschäftigte auf der Verliererseite, in WSI-Mitteilungen 8/2008

Pressemitteilung des IAQ 

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