Quelle: HBS
Böckler ImpulsSchwerpunkt Herausforderungen der Globalisierung: Kurskorrektur für den Welthandel
Dass die Globalisierung ein Erfolgsmodell und ihr Siegeszug unaufhaltsam ist, galt lange Zeit als ausgemacht. Doch die Zweifel wachsen – spätestens seit Brexit, Trump und Coronakrise.
Die Herausforderung der Globalisierung gemäß dem gewerkschaftlich geforderten Prinzip des gerechten Übergangs besteht darin, sie intelligent zu gestalten, um die Dynamik für immer größere soziale Ungleichheit zu durchbrechen. Es gilt, die Lebens- und Arbeitsbedingungen möglichst vieler Menschen weltweit zu verbessern und gleichzeitig ein ökologisch tragfähiges Wirtschaften zu erreichen.
Dass infolge der Coronakrise heimische Produktion und koordinierte europäische Industriepolitik wieder eine größere Rolle spielen werden, erwartet IMK-Direktor Sebastian Dullien. Die Interessen der Beschäftigten sollten in diesem Zusammenhang nicht zu kurz kommen – andernfalls droht unser demokratisches Zusammenleben erschüttert zu werden. Damit sich international Arbeitsbedingungen verbessern, braucht es ein Lieferkettengesetz. Als einen Baustein für eine industriepolitische Neuausrichtung empfiehlt das IMK, das dabei gewerkschaftliche Diskussionen aufnimmt und präzisiert, einen staatlichen Transformationsfonds, um Unternehmen Investitionen in den Klimaschutz zu erleichtern. Zum Abbau von „ungesunden“ Leistungsbilanzüberschüssen im weltweiten Handel könnte Deutschland durch öffentliche Investitionen und höhere Löhne beitragen, die die Importe ankurbeln. Wenn Arbeitnehmer die globalisierte Wirtschaft mitgestalten wollen, darf die gesetzliche Interessenvertretung nicht an den deutschen Landesgrenzen haltmachen. Das zeigt ein Rechtsgutachten des HSI.
Weitere Informationen auf unserer Themenseite Herausforderungen der Globalisierung.