Quelle: HBS
Böckler ImpulsCoronakrise: Jeder Vierte im Homeoffice
Die Homeoffice-Verordnung der Bundesregierung zeigt offenbar Wirkung: Der Anteil der Beschäftigten, die zu Hause arbeiten, ist zuletzt gestiegen.
Ein Viertel der Erwerbstätigen in Deutschland hat Ende Januar vorwiegend oder ausschließlich im Homeoffice gearbeitet. Damit ist konsequente mobile Arbeit zur Corona-Prävention fast wieder so verbreitet wie während des ersten Lockdowns im April 2020, und die Quote ist in den vergangenen Monaten gestiegen: von 14 Prozent im November auf 17 Prozent im Dezember und dann deutlich auf 24 Prozent im Januar. Das zeigt die Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung. Beim Zuwachs spielten die Empfehlungen von medizinischen Experten, Politik und Sozialpartnern, die breite öffentliche Diskussion sowie insbesondere die neue Homeoffice-Verordnung der Bundesregierung eine wichtige Rolle: Rund ein Drittel der Befragten, die aktuell vorwiegend oder ausschließlich zu Hause arbeiten, geben an, dass die Beschlüsse der Bundesregierung ein Grund für ihren Wechsel ins Homeoffice waren.
„Die Entwicklung ist erfreulich. Die neuen Daten bestätigen aber auch, was wir auf Basis der irritierend niedrigen Quote von November betont haben: In der Ausnahmesituation der Pandemie ist deutlich mehr Homeoffice möglich und zur Covid-Prävention auch dringend nötig. Erst der enorme öffentliche Druck auf die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber – unter anderem durch die Gewerkschaften – und schließlich die Verordnung zum Homeoffice haben zu einer Ausweitung des Angebots von mobiler Arbeit geführt“, sagt Bettina Kohlrausch, wissenschaftliche Direktorin des WSI.
Kohlrausch, die auch Soziologieprofessorin an der Universität Paderborn ist, und WSI-Datenexperte Helge Emmler stützen ihre Analyse auf die vierte Welle der Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung. Dafür wurden Ende Januar mehr als 6200 Erwerbstätige und Arbeitsuchende online befragt. Die gleiche Stichprobe war bereits im April, im Juni und im November 2020 interviewt worden. Die Befragten bilden die Erwerbspersonen in Deutschland im Hinblick auf Geschlecht, Alter, Bildung und Bundesland repräsentativ ab.