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HBS Böckler Impuls

Arbeitsbedingungen: Gute Arbeit gefragt

Ausgabe 10/2014

Wenn Arbeitsplätze mit Überstunden, Schichtdienst oder Zeitdruck verbunden sind, kommt es häufiger zu Besetzungsschwierigkeiten.

Das geht aus einer Analyse von Alexander Kubis und Anne Müller hervor. Die Mitarbeiter des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) haben die Ergebnisse der IAB-Stellenerhebung ausgewertet, für die im Jahr 2012 etwa 19.000 Betriebe befragt wurden. Bei 44 Prozent der neu besetzten Stellen, die mit Überstunden verbunden sind, berichten die befragten Arbeitgeber von Problemen. Arbeitsplätze ohne Überstunden sind dagegen nur zu 30 Prozent schwierig zu besetzen. Der Zusammenhang bleibt auch dann bestehen, wenn Faktoren wie die Branche, die Betriebsgröße oder das geforderte Qualifikationsniveau herausgerechnet werden. Auch bei Zeitdruck und Schicht- oder Nachtarbeit kommt es zu signifikant mehr Besetzungsschwierigkeiten. Hitze, Schmutz und Lärm oder körperliche Belastungen haben dagegen keine messbaren Auswirkungen. Laut Kubis und Müller dürfte das daran liegen, dass solche Arbeitsbedingungen vor allem einfache Tätigkeiten betreffen: Jobsuchende in diesem Bereich hätten oft keine Alternative.


Themenseite im Netz: Mindestlohn

Das Gesetzgebungsverfahren für den Mindestlohn steht kurz vor dem Abschluss. Daten und Analysen finden sich auf einer Themenseite.

Ausnahmslos verfassungsfest
Verfassungsrechtlich ist ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn nicht zu beanstanden, die meisten Ausnahmeregelungen sind dagegen problematisch. So lautet das Ergebnis von zwei rechtwissenschaftlichen Gutachten.

Mindestlohn hilft jedem Fünften
In Deutschland gibt es über 8 Millionen Niedriglohnbeschäftigte. Fast 7 Millionen von ihnen könnten vom geplanten gesetzlichen Mindestlohn profitieren.

Deutschland startet moderat
Die Mehrheit der EU-Länder hat in den vergangenen Monaten ihren Mindestlohn angehoben – aber das Wachstum war zumeist wieder nur schwach. Deutschland steigt im Vergleich mit einem moderaten Mindestlohnniveau ein.

Beschäftigung bleibt stabil
Mindestlöhne haben keine negativen Auswirkungen auf das Beschäftigungsniveau. Das zeigen Untersuchungen von acht deutschen Branchen, in denen Lohnuntergrenzen gelten. Studien für die USA kommen zu ähnlichen Ergebnissen.

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