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HBS Böckler Impuls

Ausbildungsvergütung: Großer Sprung beim Berufseinstieg

Ausgabe 10/2007

Die Vergütungen für Azubis unterscheiden sich stark nach Branche und Region. Das gilt nicht nur für die absoluten Beträge, sondern auch im Verhältnis zum Einstiegsgehalt nach der Ausbildung.

Knapp 900 Euro lagen im Jahr 2006 zwischen der niedrigsten und der höchsten tariflichen Ausbildungsvergütung, zeigt die aktuelle Auswertung des WSI-Tarifarchivs: 1.222 Euro erhielt ein angehender Baufacharbeiter im westdeutschen Bauhauptgewerbe im vierten Lehrjahr. Ein Azubi, der in Thüringen im privaten Verkehrsgewerbe sein erstes Ausbildungsjahr absolvierte, bekam hingegen 332 Euro. Schaut man auf das dritte Ausbildungsjahr, liegt die Vergütung in vielen Branchen in einem Bereich zwischen 600 und 800 Euro. Für eine eigenständige Lebensführung reicht die tarifliche Azubi-Vergütung in etlichen Wirtschaftszweigen nicht, so das Tarifarchiv.

Deutliche Unterschiede zeigen sich auch, wenn man die Ausbildungsvergütung im dritten Ausbildungsjahr mit der tariflichen Einstiegsvergütung vergleicht, die in der jeweiligen Branche nach Abschluss der Ausbildung gezahlt wird. Im Bauhauptgewerbe ist auch dieser Anteil mit bis zu 53 Prozent hoch. Im Kfz-Gewerbe bekommen Azubis im dritten Lehrjahr nur etwa 30 Prozent des Einstiegsgehaltes. Absolut fällt die Ausbildungsvergütung hier ebenfalls vergleichsweise niedrig aus. Eine merkliche Differenz gibt es auch zwischen Metall- und Chemieindustrie. Allerdings liegt das in diesem Fall an der recht hohen Einstiegsvergütung für frisch ausgebildete Chemiebeschäftigte. Die Ausbildungsvergütungen in beiden Industrien unterscheiden sich dagegen weniger stark.

2006 sind die tariflichen Ausbildungsvergütungen nur geringfügig gestiegen, meist zwischen einem und drei Prozent. In zahlreichen Branchen wurden sie gar nicht angehoben - so zum Beispiel in der Landwirtschaft, im Steinkohlenbergbau, im Bauhauptgewerbe, im Einzelhandel und nahezu im gesamten öffentlichen Dienst (Bund, Länder, Gemeinden), zeigt die WSI-Auswertung. Die ersten Abschlüsse dieses Jahres haben auch dem Berufsnachwuchs zum Teil kräftigere Anhebungen beschert, in der chemischen Industrie zum Beispiel um 3,6 Prozent, in der Metallindustrie um 4,1 Prozent.

  • Die Lehrlingsvergütungen stark. Zur Grafik

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