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HBS Böckler Impuls

Einkommen: Gleicher Job, weniger Geld

Ausgabe 13/2006

Frauen verdienen im Durchschnitt 22,5 Prozent weniger als Männer. Ein neuer Service des WSI-Tarifarchivs zeigt, wie ungleich in einem Beruf vergütet wird.

Der Abstand unter Mediengestaltern ist am deutlichsten - in dieser Profession erhält eine Frau gerade mal 65 Prozent dessen, was ihr männlicher Kollege bekommt. Auch im Versicherungsgewerbe ist die Lücke groß: Eine Versicherungskauffrau verdient in Deutschland nur 68 Prozent dessen, was ein Versicherungskaufmann einstreicht.

Diese Zahlen basieren auf einer Online-Befragung des WSI-Tarifarchivs. An der Umfrage unter www.lohnspiegel.de haben sich bislang etwa 60.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beteiligt. Diese nicht-repräsentative Umfrage kommt in der Summe den Eurostat-Daten von 2004 sehr nahe. Danach betrug in Deutschland vor zwei Jahren der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern 23 Prozent; beim WSI-Tarifarchiv rangiert der Wert nun 0,5 Prozentpunkte darunter. Innerhalb der Europäischen Union zählt Deutschland zu den Mitgliedstaaten mit den größten Lohnunterschieden.

Erklärungsansätze für das schlechte Abschneiden sind häufigere Unterbrechungen des Arbeitslebens und die geringe Zahl an Frauen in Führungspositionen, so Reinhard Bispinck, Leiter des Tarifarchivs. Auch die Lohndiskriminierung von Frauen spielt eine Rolle. Das WSI startet jetzt mit der Internetseite www.frauenlohnspiegel.de ein neues Informationsangebot. Der Frauenlohnspiegel enthält einen Gehalts-Check mit Daten zu den tatsächlich gezahlten Vergütungen in 130 Berufen. 

  • Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern beträgt je nach Beruf bis zu 35 Prozent. Zur Grafik

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