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Gelähmte Wirtschaft : Gelähmte Wirtschaft

Ausgabe 20/2024

Die deutsche Wirtschaft stagniert: Das IMK rechnet in seiner aktuellen Konjunkturprognose für das Jahr 2024 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent und für 2025 mit einem Wachstum von 0,1 Prozent.

Die Beschäftigung wird der Prognose zufolge in diesem Jahr um 0,2 Prozent zulegen, im kommenden Jahr um 0,2 Prozent sinken, die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 6,0 beziehungsweise 6,3 Prozent betragen.

Dass 2025 überhaupt ein kleines Konjunkturplus zu erwarten ist, begründen die Ökonominnen und Ökonomen mit einer zaghaften Belebung der Binnenkonjunktur. Der private Konsum werde preisbereinigt um 0,7 Prozent zulegen. Bei den privaten Investitionen sei mit Zurückhaltung zu rechnen, solange es keine Klarheit gibt hinsichtlich der mittelfristigen wirtschaftspolitischen Unterstützung der Transformation, also des klimafreundlichen Umbaus der Wirtschaft. Gleichzeitig zeichne sich angesichts auslaufender Inflationsausgleichsprämien und steigender Krankenkassenbeiträge eine restriktive Ausrichtung der Finanzpolitik ab. Es sei davon auszugehen, dass die öffentlichen Investitionen wegen der angespannten Haushaltslage weiter schrumpfen. Anders als es in der Vergangenheit oft der Fall war, seien die Exporte wenig geeignet, der deutschen Wirtschaft aus der Misere zu helfen. Infolge hoher Energiepreise, mangelnder Investitionen und erstarkter Konkurrenz auf dem Weltmarkt sowie abgeschotteter Märkte stünden die Chancen dafür zurzeit schlecht. 

Das Risiko einer fortgesetzten Stagnation oder eines Abschwungs sei angesichts der Kombination aus restriktiver Finanz- und Geldpolitik, hoher politischer und wirtschaftspolitischer Unsicherheit sowie einer schwachen Auslandsnachfrage nicht zu unterschätzen, warnt das IMK. Es gebe aber auch Hoffnung: „Gelingt es der neuen Bundesregierung, umfangreiche klimapolitische Vorhaben umzusetzen, und steigt das Vertrauen der Unternehmen und der privaten Haushalte, so könnte das Bruttoinlandsprodukt infolge kräftigerer Investitionen und eines dynamischeren privaten Konsums stärker steigen.“

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